Die Photovoltaik-Förderung bringt Deutschland mehr, als sie kostet. Nach den neuesten Zahlen des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat der Staat aus der direkten und indirekten Besteuerung deutscher Photovoltaik-Unternehmen und ihrer rund 50.000 Beschäftigten im Jahr 2008 Steuereinnahmen in Höhe von drei Milliarden Euro generiert. Im vergangenen Jahr seien aber nur rund zwei Milliarden Euro über das EEG als Anschubfinanzierung in die Photovoltaik geflossen. Die Zahlen stützten sich auf Berechnungen von EuPD Research.
BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig betont dabei, dass die Photovoltaik-Förderung eine zeitlich befristete Anschubfinanzierung sei, die sich für Verbraucher, Staat und Wirtschaft gleichermaßen auszahlen. Dabei bemühe sich die Solarindustrie massiv um eine Kostenreduktion. Dank starker Investitionen der Branche in die Technologieentwicklung, Forschung und den Produktionsausbau sei es gelungen, die Preise für Solarstromanlagen seit 2000 zu halbieren, so Körnig weiter. Die deutschen Solarunternehmen hätten zudem angekündigt, in den kommenden Jahren mehr als zehn Milliarden Euro in den weiteren Aufbau der Industrie in Deutschland investieren zu wollen. Voraussetzung seien aber verlässliche politische Rahmenbedingungen. Eine schnelle Absenkung der Photovoltaik-Förderung über die gesetzlich vorgesehene Degression hinaus müsse daher vermieden werden, appelliert Körnig an die künftige Bundesregierung. Die Spielräume für eine stärkere Reduktion müssten „mit größtem Augenmaß ausgelotet werden, um die Technologieentwicklung nicht abzuwürgen“.
Erste Reaktion auf wachsende Kritik
Der deutsche Solarverband tritt damit erstmals aktiv den Vorwürfen aus der konventionellen Energiewirtschaft sowie verschiedener Wirtschaftsforschungsinstituten und Politiker aus Union und FDP entgegen, die die aktuelle Solarstromförderung für zu hoch halten und massiv kürzen wollen. Neben den Steuereinnahmen bringe die Photovoltaik noch weitere volkswirtschaftliche Effekte, die von Kritikern gern verschwiegen werden, heißt es beim BSW-Solar. Dazu zählten zum Beispiel der Nutzen aus vermiedenen Importen von Gas, Kohle und Uran sowie vermiedenen Klimaschadenkosten, die der Verband mit insgesamt 135 Milliarden Euro bis zum Jahr 2020 beziffert. Energieexperten sind zudem zuversichtlich, dass Solarstrom spätestens in fünf Jahren die Netzparität mit konventionell erzeugter Energie erreichen wird.(Sandra Enkhardt)