Wenn die Energiekonzerne ab 2013 dann auch noch Emissionszertifikate für ihre Kraftwerke ersteigern müssen, verschlechtere sich die Rentabilität noch weiter. Dann könnten sich dem Bericht zufolge eher noch Braunkohlekraftwerke lohnen. Ihre Stromgestehungskosten lägen niedriger als beim Einsatz von Steinkohle. Steinkohlekraftwerke könnten dann nur noch dazu genutzt werden, etwaige Schwankungen bei der Einspeisung von Wind- und Solarstrom auszugleichen. „Ein ständiges Rauf- und Runterschalten tut den Kraftwerken nicht gut", sagt dazu ein Vattenfall-Sprecher. Außerdem dauere es Stunden, die Blöcke wieder ganz neu zu starten. Schmitz verlangt dazu, dass schnell bereitgestellter Strom künftig deutlich höher vergütet werden müsse. Zudem müsse auch die reine Bereitstellung von Kraftwerksleistung bezahlt werden, so der Verbandsgeschäftsführer weiter. Ansonsten würden viele Kraftwerke wohl bald ganz stillgelegt. (Sandra Enkhardt)
Photovoltaik macht Kohlekraft unrentabel
Die vier großen Energieversorger geben der Photovoltaik die Schuld, dass sie ihre Kohlekraftwerke nicht mehr rentabel betreiben können. Mittlerweile seien es die Photovoltaik-Anlagen die zur Mittagszeit den meisten Strom einspeisten, berichtet das „Manager Magazin online“. In dieser Zeit ist der Strom wegen der hohen Nachfrage immer besonders teuer und verschaffte den Betreibern von Kohlekraftwerken bislang somit hohe Gewinne. "Die Photovoltaik macht die Wirtschaftlichkeit der Kohlekraftwerke kaputt", sagt Geschäftsführer des Vereins der Kohlenimporteure, Erich Schmitz. Angesichts der steigenden Mengen Ökostrom aus Wind und Sonne sei es fraglich, ob sich die Investitionen in neue Kohlekraftwerke je für die Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall und EnBW rechnen würden. Diese müssen runtergeregelt werden, wenn genügend Ökostrom ins Netz eingespeist werden. Die Unsicherheit bestehe bei allen Energiekonzernen gleichermaßen, heißt es weiter in dem Bericht. So baue RWE ein neues Kraftwerk in Hamm, Eon in Datteln, EnBW in Karlsruhe und GDF Suez in Wilhelmshaven. Insgesamt verfügten die neuen Kraftwerke über eine Leistung von 8500 Megawatt. "Der Spaß, den die Betreiber mit den neuen Anlagen haben, hält sich in Grenzen", sagt Schmitz dem Magazin weiter.