In Baden-Württemberg hat die Photovoltaik bereits rund 10.000 Arbeitsplätze geschaffen. Dies geht aus einer Antwort des Stuttgarter Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage des energiepolitischen Sprechers der Grünen im Landtag, Franz Untersteller, hervor. Davon entfallen rund 1350 Arbeitsplätze auf die Herstellung von Silizium, Zellen und Modulen sowie weiterer Komponenten wie Wechselrichtern. Im Photovoltaik-Sektor in Baden-Württemberg sind die größten Unternehmen Sunways am Standort Konstanz, die Freiburger Solar-Fabrik, Würth Solar in Schwäbisch Hall sowie Kaco New Energy bei Heilbronn.
Den größten Anteil der Arbeitsplätze stellen jedoch mit 4.025 die Zulieferer, wie aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums hervorgeht. Hinzu kämen 3.450 Stellen im Handwerk, die der Photovoltaik-Branche zugerechnet werden können, sowie 470 Arbeitsplätze im Großhandel. Rund 660 Mitarbeiter seien in den fünf Forschungsinstituten im Land beschäftigt. Die meisten davon arbeiten im Fraunhofer ISE in Freiburg, gefolgt vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart. Die Photovoltaik-Branche habe in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 3,4 Milliarden Euro umgesetzt. Fürs laufende Jahr liegt die Prognose des Wirtschaftsministeriums bei 3,6 Milliarden, für 2012 werden 5,5 Milliarden Euro erwartet. Während die Zulieferbetriebe vor allem durch den expandierenden Weltmarkt profitieren, hängt ein erheblicher Teil der Stellen, primär im Handwerk, von einem stabilen Heimatmarkt ab.
Enorme Zuwachsraten
Ende 2008 waren im Ländle nach Angaben des Wirtschaftsministeriums 1074 Megawatt am Netz, die jährlich rund eine Milliarde Kilowattstunden Strom erzeugen. Im Energiekonzept der Landesregierung wird für 2020 eine Solarstromerzeugung von 2,7 Milliarden Kilowattstunden jährlich angestrebt. Dieses Ziel könnte bei Zubauzahlen wie in den vergangenen zwei Jahren bereits 2015 erreicht werden. (Hans-Christoph Neidlein)