Bisher hörte man selten von Photovoltaik-Anlagen an Lärmschutzanlagen entlang von Verkehrswegen, obwohl das EEG dieselbe Vergütung vorsieht wie für Dachanlagen und das Potenzial beachtlich ist. Jährlich werden aufgrund gesetzlicher Auflagen hunderttausende Quadratmeter Lärmschutzwände und –wälle entlang von Straßen und Bahnstrecken in Deutschland gebaut. Die entsprechenden Flächen sind meist in staatlichem Besitz. Das zuständige Bundesverkehrsministerium ließ das Thema Photovoltaik allerdings links liegen (siehe photovoltaik 03/2009).
Doch etliche engagierte Behördenvertreter wie Markus Auerbach vom Referat Umweltschutz der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) in Bergisch Gladbach ließen nicht locker. Sie versuchten, die Kombination von Photovoltaik und Schallschutz voranzubringen. Mit einem ersten Erfolg: Ende Mai fand auf Einladung der BASt ein Behördenseminar in München statt, auf dem der Entwurf für einen Planungsleitfaden zum solaren Schallschutz entlang von Verkehrswegen vorgestellt wurde. Das Bundesverkehrsministerium kündigte auf der Veranstaltung an, sich verstärkt in diesem Bereich zu engagieren und den Leitfaden als offizielles Dokument zu veröffentlichen, um den Straßenbaubehörden vor Ort eine Hilfestellung bei der Realisierung entsprechender Projekte zu geben.
Voran geht es auch bei der Fertigstellung einer 2,2 Megawatt starken Photovoltaik-Anlage auf einem Lärmschutzwall entlang der A 94 beim südbayerischen Töging. Vor kurzem wurde mit den Installationsarbeiten des zweiten Bauabschnitts begonnen.(Hans-Christoph Neidlein)