Dabei ist nicht zu leugnen, dass die Zukunft auf den meisten Photovoltaik-Märkten unsicher ist. Power One war immer stark auf dem italienischen Markt. Der Topf, der zur Solarförderung zur Verfügung steht, ist zwar nahezu ausgeschöpft. Doch Leonardo Botti erwartet dort trotzdem nächstes Jahr noch einen Markt, wenn auch kleiner als dieses Jahr. Der Anfang des Jahres werde schwierig. Doch für kommerzielle Dachfläche ist die Netzparität so gut wie erreicht. Auch mittelfristig seien die Chancen nicht schlecht. Nach dem neuen Conto Energia V seien Anlagen unter zwölf Kilowatt durchaus realisierbar, da sie nicht unter die Registerpflicht fallen. Es müsse sich allerdings das Geschäftsmodell ändern, da der italienische Markt bisher von Investoren getrieben gewesen sei, die sich zunächst für größere Anlagen interessieren.
PVSEC: Niedrige Erwartungen mehr als erfüllt
Im riesigen Frankfurter Messegelände nahm die PVSEC gerade einmal eine Halle mit zwei Stockwerken ein. Es gab nur eine Handvoll Cafes, wo man oft zufällig Gesprächspartner traf und auch nicht zu lang für einen Cappuccino anstehen musste. Die Messe war – anders als die Konferenz – nahezu familiär. Für manche war das bereits der Abgesang auf die Veranstaltung, nach dem Motto: „Mal sehen, wer nächstes Jahr noch kommt“. Es gab auch die Firmen, die sich ärgerten, nach Frankfurt gekommen zu sein.
Doch das sahen nicht alle so. Auch der Stand von Power One war deutlich kleiner als der auf der Intersolar - so wie eigentlich die Stände aller Photovoltaik-Hersteller. Doch unzufrieden war Leonardo Botti, Director Business Development EMEA und Renewable Energy Products, nicht. Es sei zwar weniger los, aber es seien die richtigen Leute da. Ähnlich äußerte sich auch Andreas Schmidt, Marketingleiter bei dem Wechselrichter-Herseller Delta, und Roland Menken, Vizepräsident vom Modulhersteller Phono Solar Europe. Viele Gesprächspartner waren angesichts der Marktsituation mit sehr niedrigen Erwartungen angereist – die dann deutlich überboten wurden. Auch SMA stellte etwas fest, dass am zweiten Tag relativ viel los war.
Außer um Italien kreisten viele Gespräche um die aufstrebenden Märkte in Europa - Polen, Rumänien, Bulgarien, Türkei – eine einheitliche Einschätzung gab es aber nicht. (Michael Fuhs)