Das schlechte Wafergeschäft sowie die Schließung der Produktionsstätten in Norwegen hatte das Ergebnis der REC Gruppe in der Vergangenheit spürbar belastet, vor allem im zweiten Quartal 2012. Gut ein Viertel der für die Beendigung der Waferproduktion anfallenden Kosten in Höhe von umgerechnet gut 100 Millionen Euro habe REC über Entschädigungszahlungen für die Auflösung von Verträgen kompensieren können. Nun seien die Verpflichtungen, auch den Mitarbeitern und Lieferanten gegenüber, weitgehend abgeschlossen, so Grare weiter. Daher habe der norwegische Konzern entschieden, die norwegische Wafertochter abzuwickeln. Dies sei auch eine Voraussetzung gewesen, um ein neues Bankdarlehen in Höhe von etwa 264 Millionen Euro zu bekommen, so Grare. Zusammen mit den 224 Millionen Euro, die REC über die Ausschüttung neuer Aktien erhielt, sei das Photovoltaik-Unternehmen nun finanziell gut aufgestellt. REC müsse in diesem und dem nächsten Jahr keine Rückzahlungen leisten, was gerade in der derzeitigen Konsolidierungsphase der Solarindustrie ein enormer Vorteil sei. Außerdem sei es REC gelungen, in den vergangenen Monaten Schulden abzubauen. Dabei habe der norwegische Hersteller auch seine Eigenkapital-Basis weiter gestärkt und stehe im Verhältnis besser da als viele der chinesischen Photovoltaik-Hersteller, sagte Grare weiter. (Sandra Enkhardt)
REC durch Insolvenz der norwegischen Wafertochter gestärkt
Die Renewable Energy Corporation ASA (REC) hat in den vergangenen Wochen für einiges Aufsehen gesorgt. Zunächst schloss der norwegische Photovoltaik-Konzern sukzessive seine Waferproduktion im Heimatland, dann schüttete er neue Aktien aus und erhielt ein Bankdarlehen. Vor einigen Tagen dann verkündete er die Einstellung der finanziellen Unterstützung für seine 100-prozentige Wafertochter REC Wafer Norway AS, die daraufhin Insolvenz anmelden musste und nun abgewickelt werden soll. Diese Maßnahmen dienten dazu, die Refinanzierung der REC Gruppe neu aufzustellen, wie Luc Grare in einem Interview der photovoltaik sagte. Die Entscheidung die Waferherstellung in Norwegen einzustellen, resultiere daraus, dass die Produktion nicht mehr wirtschaftlich gewesen sei. Die in Norwegen gefertigten Wafer habe REC verkauft. In Singapur, wo der Photovoltaik-Hersteller über eine Integrierte Fertigung verfügt, würden auch weiterhin Wafer für die eigenen Solarmodule produziert, so Grare weiter.