Das Jahr geht mit einem Rekord bei der Solarenergie-Erzeugung zu Ende. Die Solaranlagen in Deutschland produzierten 2011 mehr als 18 Milliarden Kilowattstunden Strom, teilt der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) mit. Das seien 60 Prozent mehr als noch im Vorjahr. Diese Menge entspricht in etwa dem Stromverbrauch von Thüringen - damit können rein rechnerisch 5,1 Millionen Haushalte ein Jahr lang versorgt werden können. „Solarenergie ist zum unentbehrlichen Bestandteil für eine erfolgreiche Energiewende geworden“, sagte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
Ein wesentlicher Grund für die hohe Nachfrage sind die deutlich gestiegenen Preise für Öl und Gas sowie stark sinkende Kosten für Solartechnik. Seit 2007 haben sich die Systempreise mehr als halbiert. Die Zuschüsse für Anlagen konnten in gleicher Größenordnung verringert werden. Nach einer nochmaligen Reduzierung der Solarstromvergütung zum Jahreswechsel erreicht die Förderung 2012 bereits das Preisniveau von Verbraucher-Stromtarifen. Körnig weiter: „Die Solarbranche erfüllt ihr Versprechen, die Kosten radikal zu senken. In einem nächsten Schritt werden wir 2013/2014 in ersten Marktsegmenten mit dem Förderniveau großer Windkraftanlagen auf dem Meer gleichziehen.“ Die Fortschritte der vergangenen Jahre bei der Kostensenkung hätten dazu geführt, dass der weitere Ausbau der Solarenergie in Deutschland kostenseitig kaum mehr ins Gewicht falle.
Fast ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Stroms kommt von Erneuerbaren. Damit seien sie erstmals an Kernenergie und auch an Steinkohle vorbeigezogen und zum zweitwichtigtsen Energieträger bei der Deckung des Strombedarfs aufgestiegen. Das teilte der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf Grundlage erster Schätzungen mit. Nur Braukohle habe mit 24,6 Prozent noch einen größeren Anteil. Unter den erneuerbaren Energien kommt die Photovoltaik mit 3,2 Prozent immerhin schon auf Platz drei nach Wind (7,6 Prozent) und Biomasse (5,2 Prozent). (William Vorsatz)