Die Schüco TF GmbH & Co. KG wird den Standort Großröhrsdorf von Sunfilm übernehmen. Nach „sehr intensiven und konstruktiven Verhandlungen“ sei eine Einigung mit dem Tochter-Unternehmen von Schüco International erreicht worden, teilte der Insolvenzverwalter Rainer Bähr mit. Schüco sei „eine optimale Lösung für die Belegschaft“ des Photovoltaik-Unternehmens. Die Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter sei sichergestellt. Beide Seiten hätten über die Höhe des Kaufpreises und Details der Vereinbarung Stillschweigen vereinbart, erklärte Bähr weiter. Allerdings steht der Verkauf noch unter Vorbehalt der Zustimmung des Bundeskartellamts. Der neue Investor könne dann noch im Herbst die Produktion wieder hochfahren. Es sei sogar damit zu rechnen, dass der Personalbedarf im Zuge des Hochfahrens der beiden Produktionslinien deutlich steigen wird, so Bähr weiter.
Die in Großröhrsdorf hergestellten Solarmodule eignen sich besonders für die Gebäudeintegration. Der Schüco-Konzern bietet international Fenster- und Fassadentechnologie sowie Solarlösungen an. Für die Photovoltaik-Produkte von Sunfilm stehe nun auch das weltweite Vertriebsnetz zur Verfügung. „Für uns ist der Erwerb der Produktionsanlagen eine konsequente Fortführung und Erweiterung unserer Tochter Malibu, die ebenfalls erfolgreich mit Silizium basierter Dünnschichttechnologie arbeitet“, sagt Dirk Hindrichs, geschäftsführender und persönlich haftender Gesellschafter der Schüco International KG.
Sunfilm hatte Ende März 2010 beim Amtsgericht Dresden wegen Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag gestellt. Gründe dafür waren die hohen Investitionen in moderne Produktionsanlagen, die Finanzkrise und fallende Siliziumpreise. Sie trafen das Photovoltaik-Unternehmen mitten in der kritischen Markteintrittsphase und führten letztlich zur Insolvenz. Der zweite Produktionsstandort von Sunfilm in Thalheim war kürzlich an einen neuen Investor, die Wilms-Gruppe aus Menden, verkauft worden. (Sandra Enkhardt)