Die Signet Solar GmbH hat wegen drohender Zahlungsunfähigkeit einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Chemnitz gestellt. Die sei am vergangenen Freitag erfolgt, bestätigte die Kanzlei des vorläufigen Insolvenzverwalters Christoph Junker der photovoltaik. Es sei davon auszugehen, dass bis spätestens Ende August das Insolvenzverfahren eröffnet werde. Die Gehälter der 160 Mitarbeiter seien bis dahin durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit gesichert, hieß es in der Erklärung des Dresdner Rechtsanwalts. Bislang habe es auch keine Ausfälle bei den Gehaltszahlungen gegeben. Die Mitarbeiter befänden sich seit vergangener Woche allerdings in Kurzarbeit.
Junker wollte sich zu den Gründen für die drohende Zahlungsunfähigkeit nicht äußern. Allerdings sei die Kurzarbeit ein Zeichen, dass sich die Auftragslage von Signet Solar verschlechtert habe, so der Rechtsanwalt. Derzeit werde ein Konzept zum langfristigen Erhalt des Photovoltaik-Unternehmens aus Mochau erarbeitet. Die Voraussetzungen dafür beurteilte Junker als „gut“. Er sei zuversichtlich, dass die Firma saniert und am Markt gehalten werden könne. Vorrangiges Ziel sei es, in den kommenden Wochen neben der Bearbeitung des Auftragsbestands auch die laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekte fortzuführen. Zudem müsse die Eröffnung des Insolvenzverfahrens vorbereitet werden, sagte Junker.
Signet Solar präsentiert sich trotz des laufenden Insolvenzverfahrens auf der „Intersolar Europe“ in München. Dies sei ein „wichtiges Signal“, erklärte Junker. Die Geschäftsführung hoffe auf diesem Wege, neue potenzielle Investoren gewinnen zu können. Signet Solar produziert Dünnschichtmodule mit einer Größe von bis zu 5,7 Quadratmetern. Die Photovoltaik-Module eignen sich vor allem für den Bau großer Solarparks. Die Signet Solar GmbH ist das europäische Hauptquartier des in Kalifornien gegründeten Photovoltaik-Unternehmens Signet Solar, Inc. (Sandra Enkhardt)