Das Photovoltaik-Unternehmen SMA treibt seine Internationalisierung voran. In diesem Jahr will der Wechselrichter-Hersteller noch eine Fertigung in der kanadischen Provinz Ontario aufbauen, wie SMA mitteilte. Der Standort werde im Laufe des ersten Halbjahres festgelegt. Die Produktion solle im vierten Quartal anlaufen. Die Kapazität des Werks werde bei 500 Megawatt liegen. SMA will nach eigenen Angaben zunächst fünf bis zehn Millionen Euro investieren. Mittelfristig werde der Hersteller 100 bis 200 neue Jobs in Kanada schaffen.
SMA baut außerdem derzeit ein Werk in Denver in den USA sowie eine Übergangsfabrik in Kassel, um kurzfristig die Produktionskapazität im Inland zu verdoppeln. Mittelfristig soll in Niestetal ein komplett neues Werk errichtet werden.
Die Entscheidung für Ontario begründete SMA auch mit dem dort geschaffenen Photovoltaik-Förderprogramm. Dieses besitze „Leuchtturm-Charakter“ für andere kanadische Provinzen, sagte SMA-Vorstandssprecher Günther Cramer. Die Photovoltaik-Förderung in Ontario beinhaltet eine Vorgabe für lokale Wertschöpfung, ein so genannte „Local Content“-Klausel, um die heimische Wirtschaft zu stärken. Das bedeutet, dass ein bestimmter Prozentsatz der Komponenten in Ontario hergestellt worden sein muss. Mit dem Bau des Werkes komme SMA dieser Forderung nach.
Neben dem neuen Werk in Kanada baut SMA auch seine Produktionskapazitäten an den Standorten Kassel und Denver aus. Bis Mitte des Jahres solle die Kapazität durch Interimslösungen auf rund zehn Gigawatt erhöht werden, teilte der Hersteller mit. Die Produktion in Denver werden zu Beginn ein Gigawatt Jahreskapazität haben und solle im Sommer aufgenommen werden.
Auch Canadian Solar hatte Ende vergangenen Jahres angekündigt, ein Werk in Ontario bauen zu wollen. Für 200 Millionen Euro will das chinesische Unternehmen eine Modulfabrik mit einer Kapazität von 200 Megawatt bauen. (Sandra Enkhardt)