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SNEC Shanghai: Schneller, größer, professioneller

„In China herrscht einfach ein schnelleres Tempo als in Europa“. Diese Einschätzung von Gerhard Wohlhüter, Leiter des Geschäftsbereichs Energie bei Kuka Systems brachte es auf den Punkt. Innerhalb weniger Jahre mauserte sich die SNEC in Shanghai zum Schaufenster der Photovoltaik-Branche, zumindest für chinesische Hersteller sowie die europäischen und US-amerikanischen Maschinenbauer. Sie zeigten auf dem Shanghai New International Expo Center Flagge. In 13 Hallen, dies entspricht etwa 200.000 Quadratmetern, präsentierten sich mehr als 1.800 Aussteller.  Nach Angaben der Veranstalter besuchten rund 100.000 Besucher die diesjährige SNEC. Es herrschte an den vielen Ständen bis kurz vor Messeschluss dichtes Treiben und einhellig berichteten die von der photovoltaik befragten Aussteller von einem hohen qualitativem Niveau, sprich reellem Kaufinteresse, der Besucher. „Wir bekamen schon am ersten Messetag mehr Unterschriften als auf der gesamten EU PVSEC in Valencia“, berichtete nicht nur Centrotherm-Vorstand Peter Fath. Immerhin verkauft das Unternehmen nach Angaben von Fath mittlerweile „90 Prozent seiner Produkte nach Asien“.
Beeindruckend waren auch die Ankündigungen der chinesischen Hersteller über Kapazitätserweiterungen bei der kristallinen Solarzellen- und Modulproduktion - sei es in der Gigawattklasse der Yinglis, Trinas, Suntechs oder Hanwhas oder im mehrere Hundert-Megawattbereich der Upsolars oder Astroenergys. Astroenergy ist übrigens eines der wenigen Unternehmen, das in Shanghai Kapazitätserweiterungen bei Dünnschichtmodulen ankündigte, ansonsten spielt die Musik auch in diesem Jahr wieder eindeutig bei den kristallinen Modulen, so ein Fazit aus Shanghai. 
Doch nicht nur der Kapazitätsausbau war bei der SNEC in aller Munde, sondern auch das Thema Qualität. Viele von der photovoltaik befragte Aussteller berichteten, dass chinesische Kunden zunehmend auch auf Qualität achten. So setzte beispielsweise GP Solar im vergangenen Jahr vier bis fünfmal so viele Produkte aus dem Bereich der Messtechnik ab wie 2009 und rechnet für dieses Jahr laut Geschäftsführer Eric Rüland mit einem weiteren starken Wachstum im diesem Bereich. „Das Qualitätsbewusstsein ist in China stark im Kommen“, betonte auch Karl-Heinz Menauer, Geschäftsführer von ACI-ecotec. Entsprechend werde nun bei öffentlichen Ausschreibungen des chinesischen Golden-Sun-Projekts nicht mehr nur ausschließlich auf niedrige Kosten, sondern auch auf die Zuverlässigkeit der verwendeten Solarmodule und Photovoltaik-Komponenten geachtet, berichtete Frank S. Liu, General Manager der Chint Power Systems.
Man darf jedenfalls gespannt sein, wie sich China als Produktionsstandort und zugleich als neuer Installationsmarkt für Photovoltaik-Anlagen weiterentwickelt. Die SNEC PV 2012 wird dafür sicherlich wieder ein gutes Barometer sein. (Hans-Christoph Neidlein)