Das Photovoltaik-Unternehmen Solarion AG und der taiwanesische Konzern Walsin Lihwa Corporation haben in Leipzig Verträge für eine millionenschwere Investition und eine umfassende technische Zusammenarbeit unterzeichnet. Über seine 100-prozentige Tochtergesellschaft Ally Energy übernimmt Walsin Lihwa laut Pressemitteilung für 40 Millionen Euro 49 Prozent der Anteile des Leipziger Dünnschicht-Spezialisten. Hinzu kommt eine Investitionsförderungen von 20 Millionen Euro, woran die Sächsische Aufbaubank beteiligt ist.
Dank der neuen Kooperation will Solarion in die Massenproduktion einsteigen. In einer ersten Ausbaustufe soll in unmittelbarer Nachbarschaft zum BMW-Werk Leipzig eine integrierte Zell- und Modulfabrik mit 20 Megawatt Produktionskapazität und 140 Arbeitsplätzen entstehen, später ist dem Unternehmen zufolge der Aufbau einer weiteren Fertigungsstätte mit 180 Megawatt Kapazität geplant. Darüber würden eine technische Zusammenarbeit sowie Lizenzierungen angestrebt: Im Rahmen einer umfassenden Kooperation soll die Dünnschichttechnologie gemeinsam weiterentwickelt werden.
„Wir freuen uns, dass wir mit Walsin Lihwa einen Global Player als starken Partner gefunden haben, der unsere langfristig geplante weltweite Expansionsstrategie zur Kostenführerschaft unterstützt“, sagt Solarion-Vorstandsvorsitzender Karsten Otte. Ziel von Solarion sei es, die Wirtschaftlichkeit in der photovoltaischen Energieerzeugung deutlich erhöhen. Auch Walsin-Lihwa-Chef Yu-Lon Chiao ist optimistisch. „Die CIGS-Technologie verfügt über das höchste Wirkungsgradpotenzial im Photovoltaik-Dünnschichtbereich. Zusammen mit der günstigen Kostenstruktur der Solarion-Prozesse werden wir eine Führungsposition auf dem Photovoltaik-Markt einnehmen.“ Die Kooperation mit der Solarion AG sei ein wichtiger Schritt in der Weiterentwicklung von Walsin Lihwa.
Sven Morlok, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, sieht in der neuen Kooperation vor allem ein Zeichen für die Standortqualitäten Sachsens. Ihn freut besonders, „dass jetzt gemeinsam mit Walsin, einem asiatischen Unternehmen, hier mitten in Europa diese Technologie in die Massenfertigung überführt wird.“ Positiv fällt auch die Reaktion der Stadt Leipzig aus. „Ein Unternehmen mit so einer innovativen Technologie passt hervorragend in unsere Stadt und ist für den Ausbau der Energiemetropole Leipzig ein wichtiger Meilenstein“, so Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Die Stadtwerke Leipzig mit ihrer Tochter Innvo sowie die Kommunalen Wasserwerke hätten zur Entwicklung der Firma maßgeblich beigetragen. Jung weiter: „Die Solarion AG schafft viele Arbeitsplätze in einem Bereich, in dem wir sie dringend brauchen. Ich hoffe, das Unternehmen entwickelt sich als Mitglied im Cluster Energie & Umwelttechnik mit seinem neuen Vorhaben schnell zu einem ganz starken Partner.“ (Petra Hannen)