Die US-Tochter von Solarworld hatte im Oktober 2011 eine Anti-Dumping-Petition beim US-Handelsministerium eingereicht. Dieses entschied in der vergangenen Woche, dass die großen Hersteller kristalliner Produkte aus China nun bei der Einfuhr in die USA Strafzölle von etwas mehr als 31 Prozent zahlen müssen. Alle nicht namentlich von dem US-Ministerium genannten chinesischen Unternehmen müssen sogar 250 Prozent draufzahlen. In der EU bereitet Solarworld nach eigenen Angaben eine ähnliche Klage vor, will sich aber zum Stand und den Erfolgsaussichten nicht konkret äußern. In den letzten Tagen haben mehrere chinesische Unternehmen ihre Quartalszahlen vorlegt. Einen Teil der Verluste sehen sie dabei der Anti-Dumpingklage in den USA geschuldet. Zumal die vorläufige Entscheidung des US-Handelsministerium 90 Tage rückwirkend gilt. Eine endgültige Entscheidung ist für Ende Oktober angekündigt. Bis dahin soll es weitere Untersuchungen zu den Dumpingvorwürfen geben. (Sandra Enkhardt)
Solarworld-Chef erwartet Ende der chinesischen Staatshilfen
Solarworld-Vorstandschef Frank Asbeck hat auf der Hauptversammlung des Photovoltaik-Unternehmens in Bonn das Ende der Staatshilfen für die chinesische Konkurrenz prognostiziert. Er erwarte keine bedingungslose Fortführung der staatlichen Hilfe für dortigen Photovoltaik-Unternehmen. "Die Frage ist, wie lange der chinesische Staat das noch tun wird", sagte Asbeck nach einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die chinesischen Photovoltaik-Hersteller hätten versucht, mit "Dumpingpreisen" – also unter Herstellungskosten - die Märkte zu erobern. Sie hätten aber auch mit einer erheblichen Überproduktion und Preisdruck zu kämpfen und seien bei den Lohnkosten an der Grenze. "Die Chinesen sind keine Hexenmeister", sagte Asbeck demnach weiter. Es sei nicht zu erwarten, dass angesichts der anhaltenden Verluste der chinesischen Unternehmen die Regierung nach den Subventionen für den Auf- und Ausbau der Solarindustrie nun weitere Milliarden in die Photovoltaik stecke, so Asbeck weiter.