Seit Ende September 2008 wird in Spanien eine neue, deutlich geringere Einspeisevergütung für große Photovoltaik-Anlagen gezahlt. Kurz zuvor nahmen viele Projektierer noch ihre großen Freiflächenanlagen in Betrieb. Allein neun Solarparks mit einer Gesamtleistung von mehr als 280 Megawatt gingen im August und September ans Netz. Die Branchenverbände ASIF und AEF erwarten, dass Spanien in diesem Jahr Platz zwei hinter Deutschland bei der neu installierten Solarstromleistung einnehmen wird. Einige Experten gehen sogar davon aus, dass der spanische den deutschen Markt im Jahr 2008 überholen wird.
Deutsche Unternehmen waren dabei in den vergangenen Jahren äußerst aktiv auf dem spanischen Markt. Das Land galt seit dem Einsetzen des Booms als wichtiger Exportmarkt. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) schätzt das Auslandsgeschäft deutscher Firmen 2008 auf 3,2 Milliarden Euro steigen wird. Davon dürften etwa 40 Prozent auf Spanien entfallen.
Trotz der scharfen Kappung der Photovoltaik-Vergütung für Freiflächenanlagen sowie der restriktiven Deckelung bei 500 Megawatt sind die deutschen Marktteilnehmer ungebrochen optimistisch. Die schrumpfende Nachfrage in Spanien wollen sie nach eigenen Aussagen mit einer schnellen Expansion nach Italien oder in die USA kompensieren. Neue Chancen sehen viele Anbieter auch im Umstieg auf Dachanlagen, die mit dem neuen Gesetz stärker gefördert werden. Außerdem gibt es in Spanien eine gesetzlich verankerte Installationspflicht, die kleinere Dachanlagen auf neuen großen Bürokomplexen, Lagerräumen, Supermärkten oder öffentlichen Gebäuden vorschreibt. Diese Regelung kam bislang kaum zum Tragen, da großflächige Solarparks in Südspanien wegen der hohen Einspeisevergütung attraktiver waren. Nun könnte der Umstieg von Freiflächen- zu Dachanlagen auch für die deutschen Unternehmen zu einer rentablen Alternative werden.(SE)
Den kompletten Artikel „Raus aus der Fläche“ können Sie im aktuellen photovoltaik-Magazin (12/2008) lesen.