Die Münchner Unternehmensberatung Wieselhuber & Partner prognostiziert dem deutschen Photovoltaik-Markt einen drastischen Bedeutungsverlust. Nach dem Rekordjahr 2008 und zweistelligen Wachstumsraten müssten Unternehmen ihre Prognosen erstmals nach unten korrigieren. Es werde eine Nachfrageverschiebung weg von Deutschland hin zu internationalen Märkten geben, so die Unternehmensberater. Der deutsche Markt werde zwar auch weiter wachsen, aber wegen der sinkenden Einspeisevergütung deutlich an Dynamik verlieren. Im Jahr 2020 wird der Anteil Deutschlands am globalen Photovoltaik-Markt bei deutlich weniger als zehn Prozent liegen, wie der Marktüberblick von Wieselhuber & Partner ergab. Demnach werden ostasiatische Länder, die USA und Australien Deutschland bis dahin überflügeln. Der derzeitige Anteil Deutschlands liege bei knapp 50 Prozent.
Der stark fragmentierten Photovoltaik-Branche stehe ein Konzentrationsprozess bevor, der durch die sinkende Investitionsbereitschaft wegen der Finanzkrise noch verstärkt werde, schreiben die Unternehmensberater. Erstmals werde es wegen des enormen Kapazitätsausbaus ein starkes Überangebot am Markt geben und damit ein „echter Markt“ in der Photovoltaik-Industrie entstehen. Zur Sicherung ihrer Zukunftsfähigkeit seien die Photovoltaik-Firmen gezwungen, radikale Maßnahmen zu ergreifen. Die Unternehmen müssten sich ab sofort auf eine klare Wettbewerbsdifferenzierung, Kostensenkungen sowie Effizienzsteigerungen konzentrieren. Des weiteren sollten die Firmen ihr Marketing und ihren Vertrieb professionalisieren sowie Kostenoptimierung und Flexibilisierung entlang der Wettschöpfungskette erzielen, um die Konsolidierung des Marktes erfolgreich zu überstehen, schreiben die Unternehmensberater in ihrem Marktüberblick weiter.(SE)