Auch die Zahlen für die ersten neun Monate 2012 geben wenig Anlass zur Freude. Insgesamt seien die Umsatzerlöse im Gegensatz zum Vorjahr von 84,2 auf 39,1 Millionen Euro gesunken. Der Verlust habe sich im gleichen Zeitraum weiter erhöht und liege bei 24,5 Millionen Euro. Als Hauptgrund für die Verschlechterung des Ergebnisses sieht der Sunways-Vorstand vor allem die schwierigen Bedingungen auf den weltweiten Photovoltaik-Märkten. Es bestehe weiterhin ein massives Überangebot, während die Nachfrage im dritten Quartal spürbar nachgelassen habe, sagte Sunways-Vorstandschef Michael Wilhelm. Gerade in Deutschland habe die rückwirkende Verabschiedung der EEG-Novelle zu sinkenden Neuinstallationen bei Photovoltaik-Anlagen geführt. Zugleich habe der hohe Liquiditätsdruck bei vielen Photovoltaik-Unternehmen im In- und Ausland zusätzlich die Preise weiter fallen lassen. "Auf dem aktuellen Niveau können Hersteller, insbesondere aus europäischen Ländern, kaum mehr kostendeckende Preise erzielen", sagte Wilhelm weiter.
Sunways macht wenig Umsatz und viel Verlust
Die Sunways AG hat auch im dritten Quartal kein verbessertes Ergebnis erreichen können. Die Umsatzerlöse haben sich zwischen Juli und September im Gegensatz zum Vorjahr mehr als halbiert und lagen bei 11,5 Millionen Euro, wie das Photovoltaik-Unternehmen mitteilte. Zugleich habe der EBIT-Verlust bei 11,2 Millionen Euro in etwa auf Vorjahresniveau gelegen. „Die erfolgreich umgesetzten Maßnahmen zur Kostensenkung im Personal- und Materialbereich als auch im Bereich der sonstigen Aufwendungen wurden überkompensiert durch erforderliche Bestandsabwertungen in allen Produktsegmenten“, hieß es zu den Zahlen bei Sunways.
Sunways kämpft zudem seit längerem mit Lieferengpässen bei Solarmodulen. Zum Ausgleich von teilweise eingeschränkt verfügbaren Solarmodulen seien durch Handelsware-Module von LDK Solar eingesetzt worden. Außerdem würden gemeinsam mit dem chinesischen Mutterkonzern Strategien entwickelt, um die Sunways-Produkte in dem außereuropäischen Wachstumsmärkten Nordamerikas und China zu vermarkten. Der Vorstand zeigte sich bei seinem Ausblick wenig optimistisch: „Aus heutiger Sicht ist mit Blick auf die kommenden Quartale eher noch mit einem Zuspitzen der Situation in Europa zu rechnen: Förderungskürzungen in nahezu allen etablierten Märkten in Kombination mit einem weltweiten Überangebot an Komponenten führen nicht nur bei den europäischen Unternehmen zu intensivem Preis- und Wettbewerbsdruck.“ Die Finanzierung von Sunways werde aber gestützt durch eine Stundungsvereinbarung für zwölf Monate mit LDK Solar. Das Ziel für das Gesamtjahr sei es allerdings die Absatz- und Umsatzentwicklungen zu stabilisieren und die Verluste zu reduzieren. Allerdings konnte Wilhelm nicht ausschließen, dass dieses Ziel verfehlt werde. (Sandra Enkhardt)