Der ehemalige Bundesumweltminister Klaus Töpfer wird die Desertec Industrieinitiative (Dii) in strategischen Fragen beraten. Es werde dabei vor allem um politische und gesellschaftliche Fragestellungen gehen, um die Realisierung des Megaprojekts zum Nutzen aller Beteiligten in Europa, dem Nahen Osten du Nordafrika zu ermöglichen, teilte die Dii mit. Töpfer gilt als international anerkannter und höchst renommierter Fachmann. Er war von 1998 bis 2006 Exekutivdirektor des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP). Zudem ist er Gründungsdirektor des 2009 entstandenen Instituts für Klimawandel, Erdsystem und Nachhaltigkeit (IASS) in Potsdam. „Die Desertec Industrieinitiative steht beispielhaft für nachhaltiges unternehmerisches Handeln. Desertec kann einen wichtigen Beitrag leisten, und zwar sowohl zu einer nachhaltigen Energieversorgung als auch zur Bekämpfung des Klimawandels“, sagte Töpfer. Er wolle sich dafür einsetzen, dass auch jene Länder in besonderem Maße profitierten, in denen der Strom aus erneuerbaren Energien produziert werde.
Zu den Gründungsgesellschaftern der DII gehören ABB, Abengoa Solar, Cevital, Desertec Foundation, Deutsche Bank, Eon, HSH Nordbank, MAN Solar Millennium, Munich Re, M+W Zander, RWE, Schott Solar und Siemens. Desertec ist eine der größten Industrieinitiativen aller Zeiten. Weitere Unternehmen aus den beteiligten Regionen – Naher Osten, Nordafrika und Europa - sollen in Kürze aufgenommen werden. 400 Milliarden Euro wollen die Gesellschafter in den Bau solarthermischer Kraftwerke in der Sahara investieren. Bis 2012 will Desertec die Pläne für den Bau von Solarkraftwerken in den Wüsten Afrikas und des Nahen Ostens vorlegen. Ein erstes Referenzprojekt könnte nach jüngsten Angaben in Marokko entstehen. Langfristig sollen damit rund 15 Prozent des Strombedarfs von Europa sowie ein erheblicher Anteil des Energiebedarfs in den Erzeugerländern gedeckt werden. (Sandra Enkhardt)