Das dritte Quartal 2012 bei Trina Solar war geprägt von einem weiter bestehenden Ungleichgewicht bei Angebot und Nachfrage, hohen Lagerbeständen und irrationaler Preispolitik. Dies sagte Trina Solar-Vorstandschef Jifan Gao bei der Vorlage der Quartalszahlen. Der chinesische Photovoltaik-Hersteller musste einen Rückgang seines Erlöses um knapp 14 Prozent auf 298 Millionen US-Dollar gegenüber dem zweiten Quartal hinnehmen. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum verlor Trina Solar nach eigenen Angaben sogar mehr als 28 Prozent. Auch der Umfang der gelieferten Solarmodule ging im dritten Quartal weiter zurück. Der Bruttogewinn sei gegenüber dem Vorquartal sogar um fast 92 Prozent auf 2,4 Millionen US-Dollar gesunken. Im zweiten Quartal seien es noch 29 Millionen US-Dollar gewesen. Der Rückgang sei vor allem auf die Auswirkungen der von den US-Behörden verhängten Strafzölle zurückzuführen, hieß es weiter. Hinzu kämen auch hohe Abschreibungen auf die Lagerbestände, die das Ergebnis belasteten. Unter dem Strich stehe ein operativer Verlust von 57,5 Millionen US-Dollar im dritten Quartal nach 92,1 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal.
Für das Gesamtjahr hat Trina Solar seine Erwartungen nach unten korrigiert. Der Vorstand des chinesischen Photovoltaik-Herstellers nun von einem Absatz bei Solarmodulen zwischen 1,55 und 1,6 Gigawatt aus. Allerdings sollen die Produktionskosten weiter fallen. Die Kapazitäten bei Trina Solar würden zunächst aber weiter stabil gehalten - für Wafer bei 1,2 Gigawatt und für Solarzellen und Module bei etwa 2,4 Gigawatt. Allerdings stünden weitere Restrukturierungen an. Erst jüngst hatte der Vorstand eine Neuorganisation seines Modul- und Projektgeschäfts angekündigt. Diese sollen künftig als separate Einheiten operieren, wie es weiter hieß. (Sandra Enkhardt)