Der Wechselrichterhersteller SMA im hessischen Niesetal muss im ersten Quartal weiter mit Umsatzrückgang kämpfen. Das schlägt sich auch auf das operative Ergebnis nieder. Insgesamt 8,4 Millionen Euro Verlust standen Ende März in den Büchern der Hessen. „Den starken Umsatzrückgang können wir in so kurzer Zeit nicht allein durch die bereits laufenden Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität und Materialkosteneinsparungen ausgleichen“, erklärt Pierre-Pascal Urbon, Vorstandssprecher von SMA.
Der Heimatmarkt schwächelt
Der Branchenprimus verkaufte im ersten Quartal dieses Jahres Wechselrichter und Energiemanager mit einer Leistung von 1,2 Gigawatt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es noch 1,9 Gigawatt, die weltweit abgesetzt wurden. Der Umsatz sank im Vergleich zu 2012 von 405 auf 212,3 Millionen Euro. Allerdings hat SMA damit die Umsatzziele erreicht, die sich sich für das erste Quartal gesteckt haben. Die Prognose lag zwischen 190 und 220 Millionen Euro. Das Deutschlandgeschäft von SMA ging von 38,8 auf 32,5 Prozent des gesamten Umsatzes weiter zurück. Das unterstreiche die international hervorragende Positionierung von SMA, betont das Unternehmen in einer Presseerklärung. Vor allem in Japan, Amerika, Australien und Thailand konnte SMA seine Marktposition ausbauen. In Europa wie in Deutschland gehen die Geschäfte zurück, weil die Förderung und damit auch die Nachfrage in den wichtigsten Märkten weiter sinkt. Außerdem wirken sich die Unsicherheiten wegen der Antidumpinguntersuchung gegen chinesische Photovoltaikanbieter durch die Europäische Kommission negativ auf die Nachfrageentwicklung in Europa aus.
Viele Investitionen und hohe Abschreibungen
Als Grund für das rückläufige Ergebnis geben die Hessen neben der negativen Absatzentwicklung vor allem den veränderten Produktmix, den hohen Preisdruck und die laufenden Abschreibungen durch Investitionen in die Infrastruktur in Höhe von 17,8 Millionen Euro an. Schließlich liegt das operative Ergebnis von SMA vor Steuern und Abschreibungen mit 9,4 Millionen Euro im Plus.
SMA reagiert auf die schlechte Entwicklung mit dem Plan, die Mitarbeiterzahl zu reduzieren. „Der weltweite Solarmarkt gemessen in Euro wird sich 2013 erstmals seit vielen Jahren rückläufig entwickeln“, erklärt Pierre-Pascal Urbon. „Als Weltmarktführer sind wir davon in besonderem Maße betroffen. Den starken Umsatzrückgang können wir in so kurzer Zeit nicht allein durch die bereits laufenden Maßnahmen zur Erhöhung der Produktivität und Materialkosteneinsparungen ausgleichen. Wir sind deshalb gezwungen, die Personalstruktur in den nächsten Monaten an die veränderten Rahmenbedingungen und das geringere Umsatzniveau anzupassen. Gleichzeitig müssen wir die strategischen Ziele fest im Blick behalten. Im Rahmen unserer Innovationsstrategie werden wir komplett neue Produktplattformen entwickeln und die über Jahrzehnte gewachsene Systemtechnikerfahrung für die Konzeption von innovativen Lösungen für das Energiemanagement nutzen.“ (Sven Ullrich)