Der Konzernumsatz des Solarmodul- und Wechselrichterherstellers Sunways fiel im Jahr 2011 um rund 50 Prozent auf 116,2 Millionen Euro. Im Vorjahr 2010 lag der Umsatz noch bei etwa 222,7 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis EBIT lag 2011 bei minus 66,1 Millionen Euro, im Jahr 2010 gab es noch ein positives EBIT von etwa 15 Millionen Euro.
Den Absatz an Solarmodulen konnte Sunways im Jahr 2011 auf 66,8 Megawattpeak steigern. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von 23,7 Prozent. Das vierte Quartal war mit 22,1 Megawattpeak sogar das absatzstärkste Quartal der Firmengeschichte. Der Umsatz ist in diesem Segment trotzdem rückläufig. Er sank aufgrund des heftigen Preisverfalls für Solarmodule von 96 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 81,3 Millionen Euro im Jahr 2011. Im Bereich Wechselrichter fielen die Umsatzeinbußen noch heftiger aus. Hier fielen die Umsatzerlöse um 41 Prozent von 46,6 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 27,5 Millionen Euro im Jahr 2011.
Viele Gründe für den Einbruch
Als Gründe für diese schlechte Entwicklung nennt Sunways in einer Pressemitteilung unter anderem „Verwerfungen der Nachfrage in den Zielmärkten über weite Strecken des Jahres“ und die „dramatischen Preisrückgängen bei Komponenten für Photovoltaik-Anlagen“. Aber auch Einmal- und Sonderaufwendungen durch Drohverlustrückstellungen für Waferbezugsverträge und verschiedene Lieferverträge für Wechselrichter seien mit für den heftigen Umsatzrückgang verantwortlich. Rückstellungen für Gewährleistungen und Wertberichtigungen des Anlagevermögens spielten ebenfalls eine Rolle.
Hoffnung auf Besserung macht die im Frühjahr 2012 vollzogene mehrheitliche Übernahme der Sunways AG durch die LDK Solar Gruppe. Die LDK Solar Co., Ltd. zählt zu den zehn weltweit umsatzstärksten Photovoltaik-Unternehmen und ist vollintegrierter Produzent von Silizium, Wafern, Solarzellen und Solarmodulen. Die Transaktion mit der LDK Solar Gruppe belaste das Betriebsergebnis von Sunways durch Einmalaufwendungen zusätzlich, sagt Michael Wilhelm, Vorstandsvorsitzender von Sunways. „Mit Blick in die Zukunft haben wir mit LDK Solar jedoch einen strategischen Investor gewonnen, der dem Unternehmen neue Wachstumsperspektiven bietet.“
"Ergebnissituation verbessern"
Für das Jahr 2012 erwartet Michael Wilhelm keine Entschärfung der Situation auf den globalen Photovoltaikmärkten. Im laufenden Jahr ginge es für Sunways in erster Linie darum „die Absatz- und Umsatzentwicklung zu stabilisieren, die Ergebnissituation zu verbessern und erste sichtbare Erfolge in der Zusammenarbeit mit der LDK zu realisieren“. Materialengpässe hätten in den ersten beiden Quartalen dazu geführt, dass die Produktionskapazität in der Solarzellfertigung nicht vollständig ausgenutzt werden konnte. Der Absatz an Solarinvertern konnte aber nach Firmenangaben im gleichen Zeitraum deutlich gesteigert werden. Durch den auch im 1. Halbjahr 2012 hohen Margendruck in allen Segmenten fiel das Betriebsergebnis des Sunways Konzerns in den ersten beiden Quartalen allerdings negativ aus. (Mirco Sieg)