Solon SE hat im ersten Halbjahr 2011 weiter Verluste geschrieben. Vor allem in Deutschland habe im zweiten Quartal die Nachfrage auf dem Photovoltaik-Markt weit hinter den Erwartungen gelegen, teilte das Berliner Unternehmen mit. Viele Kunden hätten offenbar vor dem Hintergrund der Atomdebatte mit der Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage gezögert oder warteten auf noch stärker fallende Preise. Solon konnte zwar im zweiten Quartal gegenüber dem Jahresbeginn seinen Umsatz steigern, dennoch lag er mit 221,9 Millionen Euro um acht Prozent unter dem Vorjahresniveau, wie es weiter hieß. Die schwache Umsatzentwicklung habe sich zudem negativ auf das Ergebnis ausgewirkt. Die Nettoverschuldung habe zum 30. Juni 2011 nahezu unverändert bei 402,4 Millionen Euro gelegen, teilte das Photovoltaik-Unternehmen mit. Der Verlust des operativen Ergebnisses (EBIT) habe bei 32,7 Millionen Euro gelegen. Im Vorjahreszeitraum lag es noch bei minus 2,3 Millionen Euro. Auch das Konzernergebnis verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum weiter: Das Minus vergrößerte sich von 9,5 auf 63,1 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2011. Ein wesentlicher Grund dafür war die Insolvenz des österreichischen Solarzellenherstellers Blue Chip Energy, an der Solon beteiligt war.
Beim Ausblick zeigte sich das Berliner Photovoltaik-Unternehmen etwas optimistischer. „Die Geschäftsentwicklung im laufenden Quartal deutet auf eine spürbare Belebung der Nachfrage in Deutschland hin. Auch in Italien zeigen sich zumindest im Industriedachsegment, das im Gegensatz zu großen Freiflächenanlagen auch unter dem neuen italienischen Einspeisegesetz noch attraktive Renditen bietet, erste Erholungstendenzen“, hieß es bei Solon. Dennoch sei angesichts der Unsicherheit bezüglich des Tempos der erwarteten Erholung in den Photovoltaik-Hauptmärkten Deutschland und Italien derzeit nicht davon auszugehen, dass die Umsatzeinbußen bis zum Jahresende ausglichen werden könnten, so das Management. Solon bestätigte daher die kürzlich angepasste Umsatz- und Ergebnisprognose mit einem erwarteten Umsatz von rund 500 Millionen Euro bei einem deutlichen Verlust beim Ergebnis. Zugleich habe das Photovoltaik-Unternehmen die Maßnahmen zur Restrukturierung forciert. Es seien mitterweile weitere Kostensenkungspotenziale in zweistelliger Millionenhöhe identifiziert worden. Diese sollten nun mit Hochdruck umgesetzt werden, hieß es weiter. Zugleich liefen auch die Verhandlungen mit den Kredit gebenden Banken und den Bürgen zur Neustrukturierung der Konzernfinanzierung intensiv. Die Chefetage des Berliner Photovoltaik-Unternehmen sei zuversichtlich, diese Gespräche im Laufe des vierten Quartals erfolgreich abzuschließen. (Sandra Enkhardt)