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Weitere Verluste

„Buy on bad news“, lautet die Börsenweisheit, die den Kauf von Aktien derjenigen Unternehmen empfiehlt, die schlechte Nachrichten bekannt gegeben haben. Sind die Nachrichten jedoch zu schlecht, ziehen sich Börsianer doch lieber ganz zurück, und die Kurse fallen. Auch bei 23 der 30 im Photovoltaik Global 30 vertretenen Unternehmen – darunter alle sechs deutschen – haben sich die Kurse im Vergleich zum Vormonat verschlechtert. Der Index selbst lag am Stichtag 13. Juni bei 15,25 Punkten; er hat damit 13 Prozent verloren – und wieder ein neues Allzeittief erreicht.

Verloren geben die Börsianer die Branche jedoch nicht. Besonders groß war ihr Interesse Anfang Juni an Solaria Energia, was dem spanischen Unternehmen einen Kurssprung von satten 45 Prozent bescherte. Der Solarkonzern hatte zuvor gemeldet, in Spanien ein 60-Megawatt-Kraftwerk bauen zu wollen, das sich ohne Einspeisevergütung rechnen soll – diese hat die neu gewählte spanische Regierung ja im Januar 2012 eingestellt. Solaria wird der Mitteilung zufolge für Entwicklung, Bau und Betrieb der Anlage verantwortlich sein und auch die Module liefern. Das Kraftwerk in der Provinz Toledo soll den Strom zum jeweiligen Tarif in das lokale Netz einspeisen, was angesichts der aktuellen Endkundenpreise für Strom wirtschaftlich attraktiv sei. „Hier wird die Netzparität Wirklichkeit“, so Solaria. Das sehen übrigens auch deutsche Unternehmen so: Im April 2012 hat bereits Gehrlicher Solar eine Vereinbarung zum Bau eines 250-Megawatt-Kraftwerks in der Extremadura unterzeichnet, das ebenfalls nicht von einer Einspeisevergütung profitieren wird.

Nicht aus Europa kommen in diesem Monat die Verlierer im Branchenindex. Die rote Laterne teilen sich Suntech und Sunpower (beide -33,98 Prozent). Zwar ließ Suntech auf der Intersolar verlauten, kaum von den in den USA verhängten Strafzöllen betroffen zu sein. Das Unternehmen musste jedoch die Lieferketten anpassen und hat bereits höhere Produktionskosten angekündigt. Steigende Kosten machen Sunpower ebenfalls Probleme: Im ersten Quartal 2012 erhöhte sich deswegen nicht nur der Umsatz, sondern auch der Nettoverlust.

Petra Hannen

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