Die Desertec-Foundation will in der afrikanischen Wüste Sahara solarthermische Anlagen zur Stromerzeugung bauen. Ein Vorhaben, das sich lohnen könnte, denn in der Sahara könnten solarthermische Kraftwerke auf der Fläche Österreichs den Strombedarf der gesamten Welt decken. Für die Versorgung Deutschlands würden bereits Kraftwerke ausreichen, die der Fläche von Berlin entsprechen. Ein Grund, warum im Wüsten-Projekt keine Photovoltaik-Anlagen gebaut werden, ist die geringere Fläche, die von der Solarthermie benötigt wird. Statt Kollektorflächen werden Spiegelsysteme aufgebaut, die das Sonnenlicht auf einen Punkt konzentrieren, um beispielsweise Wasser zu erhitzen. Der entstehende Wasserdampf treibt eine Turbine an und diese einen Generator, der den Strom erzeugt. Zudem können diese Kraftwerke mit Hilfe von Wärmespeichern auch nach Sonnenuntergang noch Strom erzeugen. Die Kosten spielen ebenfalls eine Rolle. Im Gegensatz zu Photovoltaik kommt die Solarthermie ohne teure Halbleiter aus.
Die Idee des Wüsten-Projekts ist bereits einige Jahre alt. Nun scheinen sich aber Investoren gefunden zu haben. An der Spitze der Initiative steht die Versicherung Münchener Rück. Ebenso wollen sich die Deutsche Bank, Siemens und der Energieversorger RWE am Projekt beteiligen. Fest steht noch nichts: In München treffen sich am 13.Juli die interessierten Anleger das erste Mal.(Katrin Petzold)