Österreichs Papierindustrie will die Energiewende in der Alpenrepublik bremsen. Der Branchenverband Austropapier fordert, die Förderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien drastisch zu senken. Als Grund nennen die Branchenvertreter angebliche Wettbewerbsnachteile gegenüber den anderen europäischen Herstellern in Höhe von etwa 25 Prozent.
Schließlich sei die österreichische Papierindustrie stark exportorientiert und stehe im internationalen Wettbewerb. Immerhin gehen fast 88 Prozent der Produktion ins Ausland.
Da in anderen Ländern die Papierindustrie wie etwa in Deutschland Rabatte bei der Zahlung der Ökostromumlage bekommt, fordert die österreichische Branche das nun für sich auch ein. Deshalb solle der Ökostromzuschlag von 800 auf 400 Millionen Euro insgesamt halbiert werden.
Angesichts der 2017 gestiegenen Emissionen bei der Papierherstellung – trotz Produktionsrückgang – stoßen diese Ambitionen beim Bundesverband Erneuerbare Energien Österreichs (EEÖ) auf Unverständnis. „Es ist sehr bedauerlich, dass eine so erfolgreiche und für Österreich wichtige Branche wie die Papierindustrie mit derartig radikalen Forderungen versucht, den Klimaschutz in Österreich zu konterkarieren“, warnt Peter Püspök, Präsident des EEÖ.