Das Bundesamt für Energie (BFE) in Bern verteilt die Absicherung der Haftungsrisiken für die Betreiber von Atomkraftwerken neu. Die Versicherungsdeckung der Kernkraftwerksbetreiber bei privaten Assekuranzen sinkt von einer Milliarde auf 500 Millionen Schweizer Franken. Die Lücke in der Versicherungsdeckung übernimmt die Bundesversicherung.
Zudem müssen die Kernkraftwerksbetreiber privat keine Schäden mehr absichern, die durch terroristische Attentate entstehen. Dies übernimmt komplett die Bundesversicherung. Diese hatte bisher schon Schäden versichert, die private Assekuranzen nicht absichern wollten oder konnten, weil das Risiko zu hoch war. Dafür kassiert die Bundesversicherung schon entsprechende Prämien von den Kraftwerksbetreibern. Durch die jetzige Ausweitung der Haftpflichtabdeckung werden diese Prämien um zwei bis drei Prozent steigen. Da aber die Prämien der privaten Versicherungen aufgrund der geringeren Haftung sinken, werden die Änderungen keine Auswirkungen auf die Gesamtprämien haben, betont das BFE.
Als Grund für die Veränderung der Regelungen nennen die Berner Beamten die Schieflage in der Versicherungsbranche. Die internationalen Rückversicherungspools seien nicht mehr in der Lage, die geforderten Deckungen bereitzustellen. Um die Deckungslücke zu verhindern, musste deshalb die Liste der Schäden, die ganz oder teilweise von der privaten Deckung ausgeschlossen sind, erweitert werden. Die geänderten Regelungen treten am 15. Februar dieses Jahres in Kraft. Damit wird den Schweizer Bürgern der größte Teil des Haftungsrisikos im Falle eines Atomunfalls aufgebürdet. http://www.bfe.admin.ch