Der Ökoenergieanbieter Lichtblick hat erstmals Regelenergie aus einem Pool von kleinen Blockheizkraftwerken geliefert. Dazu hat das Unternehmen mit den Übertragungsnetzbetreibern ein neues Verfahren für kleine, vernetzte Kraftwerke entwickelt.
In einem ersten Schritt stellt Lichtblick 400 BHKW für die sogenannte Sekundärregelleistung, kurz SRL, bereit. Gesteuert werden die Anlagen über eine eigens entwickelte IT-Plattform. Gero Lücking sieht darin nicht weniger als „einen Quantensprung“. Er leitet den Bereich Energiewirtschaft bei Lichtblick. „Damit schaffen wir eine Blaupause für ein sicheres Stromnetz auf der Basis intelligenter und flexibler Minikraftwerke“, sagt Lücking.
Hintergrund: Die Stromversorgung funktioniert nur dann zuverlässig, wenn die Netzfrequenz von 50 Hertz jederzeit stabil ist. Ein spezieller Kraftwerkspark liefert die dafür erforderliche Regelenergie. Vorteil: Der Kraftwerkspark reagiert sehr schnell, wenn Verbrauch und Erzeugung auseinanderdriften, und sichert so die Versorgung. Bisher stellen vor allem große Pumpspeicher-, Gas- oder Steinkohlekraftwerke Regelenergie bereit.
Der rapide Wandel von der zentralen zur dezentralen Stromerzeugung verändert diesen Markt. Künftig müssen auch kleine Kraftwerke und Batteriespeicher flexibel Strom liefern und so Verantwortung für die Netzstabilität übernehmen. Um Regelenergie anbieten zu können, müssen Kraftwerke eine hohe Zuverlässigkeit und Flexibilität aufweisen. Erst dann werden sie für diesen Markt zugelassen. Während bisher jede einzelne Anlage untersucht werden musste, haben das Unternehmen Lichtblick und die Übertragungsnetzbetreiber nun ein neues, standardisiertes Verfahren entwickelt. So können sich Baureihen kleiner Anlagen für den Regelenergiemarkt qualifizieren. Denn eine Einzelprüfung jedes Minikraftwerks wäre zu teuer.
Im nächsten Schritt werden auch Blockheizkraftwerke anderer Betreiber in den Regelenergiemarkt eingebunden.www.lichtblick.de