Laut aktuellen Prognosen werden voraussichtlich im Jahr 2022 eine Million Stromer auf Deutschlands Straßen fahren, zwei Jahre später als von der Bundesregierung anvisiert. Denn Deutschland schließt nur sehr, sehr langsam zu den internationalen Leitmärkten für Elektromobilität auf. Das sind die Niederlande, Frankreich, Norwegen, USA, Großbritannien und China.
Bis Ende 2017 wurden in Deutschland kumuliert rund 131.000, bis Ende August 2018 mehr als 177.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das hat die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) in ihrem Fortschrittsbericht 2018 an die Bundesregierung ermittelt. Immerhin: Deutschland wies im Jahr 2017 mit 117 Prozent die weltweit höchste Wachstumsrate auf und ist neben China der Markt mit dem größten verfügbaren Fahrzeugangebot. Mittlerweile sind 33 Modelle deutscher Anbieter erhältlich.
Die Marke von einer Million Fahrzeugen wird Deutschland aktuellen Prognosen der NPE zufolge im Jahr 2022 erreichen – zwei Jahre später als ursprünglich anvisiert. „Das Eine-Million-Ziel bleibt eine gute politische Richtgröße“, sagt Henning Kagermann, Vorsitzender der NPE. Wichtiger als das genaue Datum sei jedoch, dass die Branche die Nutzer durch ein stimmiges Gesamtsystem überzeuge. Das bestehe aus attraktiven Fahrzeugangeboten, bedarfsgerechter Ladeinfrastruktur, klimafreundlichem Energiesystem sowie nutzerorientierten Dienstleistungen.
Für die Versorgung einer Million Elektrofahrzeuge sind laut NPE 70.000 öffentliche AC-Ladepunkte und 7.100 öffentliche DC-Schnellladepunkte nötig. Hinzukommen müssten rund eine Million private Ladepunkte.