Der Münchner Ökostromversorger Polarstern hat in der historischen Mitte der bayerischen Landeshauptstadt ein neues Mieterstromprojekt fertiggestellt. Diesmal ging es aber nicht um ein Mehrfamilienwohnhaus. Vielmehr versorgt der Betreiber des renommierten Luitpoldblocks im Zentrum Münchens seine Mieter mit Solarstrom vom Dach des Gewerbegebäudes. In diesem Gebäude sind neben dem namensgebenden Café Luitpold auch Geschäfte verschiedener Luxusmarken, Praxen und Büros.
Die Anlage auf dem historischen Gebäude in Münchens Innenstadt ist genau auf den Stromverbrauch zugeschnitten. Insgesamt wurden auf einer Dachfläche von 195 Quadratmetern 120 Module installiert, die das Gebäude jedes Jahr mit 40.000 Kilowattstunden Strom versorgen. Nahezu der gesamte Strom wird direkt im Gebäude verbraucht. Zur Steigerung des Direktverbrauchs trägt eine Ladesäule für Elektroautos bei, an der die Kunden des Luitpoldblocks ihre Stromer auftanken können. Diese wird tagsüber mit dem Solarstrom vom Dach versorgt. Abends oder bei bedecktem Himmel liefert Polarstern den Strom, genauso wie den Reststrom für die Versorgung der Gewerbemieter im Gebäudekomplex.
Der Projektierer betont, dass im bundesweiten Schnitt der Mieterstrom etwa zehn Prozent günstiger ist als der fossile Grundversorgertarif. Er geht davon aus, dass perspektivisch dieser Preisvorteil sogar auf 20 Prozent steigen könnte. Grund dafür sind die weiter sinkenden Kosten für die Solaranlagen und die steigenden Netzkosten. Mit der Befreiung des Mieterstroms von der EEG-Umlage wäre dieser unschlagbar günstig.