In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr insgesamt Solarstromanlagen mit 333 Megawatt Leistung aufgebaut. Damit steigt die installierte Gesamtleistung auf 1,4 Gigawatt. Das belegt der aktuelle Report Markterhebung Sonnenenergie 2015, der vom Bundesamt für Energie (BFE) im Auftrag des Schweizer Branchenverbands Swissolar erstellt wurde.
Die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen ist von rund 8.800 im Jahr 2014 auf etwa 10.500 im vergangenen Jahr angestiegen. Die Anlagengröße sank weiter und lag im Schnitt bei 34 Kilowatt. Das spiegelt die Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen wider: „Mit der Einmalvergütung steht für kleinere Anlagen eine rasch verfügbare Förderung bereit, während Großanlagen angesichts der noch laufenden Beratungen zur Energiestrategie in den eidgenössischen Räten zurzeit wenig Aussichten auf eine Vergütung im Rahmen der Kostendeckenden Einspeisevergütung haben“, teilt Swissolar mit. Zur Umsetzung der Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaprotokoll müssen die Kohlendioxidemissionen der Schweiz bis 2050 auf null sinken. Zudem hat Bern den Atomausstieg beschlossen. Bis spätestens in 20 Jahren wird kein Schweizer AKW mehr am Netz sein. „Der dringende Handlungsbedarf ist also gegeben, Solarwärme und Photovoltaik werden zentrale Bausteine der zukünftigen Energieversorgung sein“, erklären die Branchenvertreter von Swissolar.
Solarstrom könne mindestens zwei Drittel des Atomstroms ersetzen und Solarwärme zehn Prozent des zukünftigen Wärmebedarfs decken. Zur Umsetzung dieser Potenziale braucht es jetzt rasch klare Rahmenbedingungen. Der Ball liegt bei den eidgenössischen Räten, die ihre Beratungen zur Energiestrategie 2050 im Herbst abschließen werden. Ein Inkrafttreten der Beschlüsse ist allerdings nicht vor 2018 zu erwarten.