Alternative Antriebe gewinnen in Deutschland also deutlich an Zuspruch, während es mit den traditionellen Verbrennern bei den Pkw dagegen weiter bergab ging: Der Anteil an Benzinern sank um 29%, bei Diesel sogar um 36%, so die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes. Die Zeichen stehen u.a. aufgrund von Performance- und Reichweiten-Steigerungen, staatlichen Zuschüssen sowie der (klima‑)politischen Situation weiter auf starkem Wachstum. Bis zum Jahr 2030 sollen laut Zielsetzungen der neuen Bundesregierung mindestens 15 Millionen vollelektrische Pkw auf deutschen Straßen unterwegs und eine Million öffentliche Ladepunkte errichtet sein.
Private Ladestationen immer beliebter
Neben dem Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur spielen private Ladestationen, die eine direkte Nutzung von selbst erzeugtem Solarstrom für E-Autos ermöglichen, eine entscheidende Rolle. Nicht zuletzt durch die Förderung des Bundes wird das private Laden in Deutschland immer beliebter. So sind zum Jahresende 2021 allein durch das Programm „Ladestation für Elektroautos – Wohngebäude“ bereits 200.000 geförderte private Ladepunkte in Betrieb gewesen, so die Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur. Insgesamt fließen in dem Programm 800 Millionen Euro in die Installation von 900.000 privaten Ladepunkten. Fast 40 Prozent der geförderten Ladepunkte speisen Strom aus einer eigenen Photovoltaikanlage in die Ladestation; knapp ein Fünftel nutzt einen eigenen Batteriespeicher.
Solarstrom effizient zum Laden nutzen
Die Batteriespeicher ermöglichen hierbei im Zusammenspiel mit Energiemanagementsystemen, modernen Wechselrichtern und Wallboxen ein intelligentes Laden, das einerseits möglichst viel Solarstrom effizient nutzt und gleichzeitig möglichst netzverträglich ist. Stark getrieben werden entsprechende technische Optimierungen durch den Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz (KI). Vielfältige Möglichkeiten bieten Cloudlösungen. So auch um das Elektroauto mit Sonnenstrom vom eigenen Dach über ein virtuelles Stromguthaben an öffentlichen Ladestationen im In- und Ausland per App zu laden.
V2H und V2G als nächste Schritte
Ein nächster Schritt ist das bidirektionale Laden, genauer Vehicle-to-Home (V2H) bzw. Vehicle-to- Grid (V2G): Hierunter versteht man, dass die Batterien eines Elektroautos nicht nur mit Strom aufgeladen werden, sondern der dort gespeicherte Strom wieder im Gebäude verwendet oder ins Netz zurückgespeist werden kann. Das E-Auto wird so zum mobilen Speicher und Teil der neuen Energiewelt. Die Entwicklung schreitet hier rapide voran und es gibt etliche Pilotprojekte von Netzbetreibern zur Einbindung des bidirektionalen Ladens in virtuelle Kraftwerke.
Die passenden Lösungen zur neuen Mobilität finden Sie vom 11.–13. Mai 2022 auf der Power2Drive Europe in München. Infos und Tickets gibt es hier: https://www.powertodrive.de/start