Die Voraussetzungen waren denkbar gut. Denn das neue Gebäude im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg war von vornherein für den Bau einer Solaranlage vorbereitet. Die Wohnungsgesellschaft Gewobag konnte so die Kosten für die nachträgliche Ertüchtigung des Gebäudes vermeiden, damit dieses das zusätzliche Gewicht der Photovoltaikanlage trägt. „Für uns ist es die erste Anlage, die wir in einen Neubau integrieren, bei dem praktisch alle wichtigen Dinge von der Hausanschlusstechnik bis zur Dachkonfiguration vom Bauherrn bereits mitgeplant worden sind“, sagt Kerstin Busch, Geschäftsführerin der Berliner Stadtwerke.
Zwar erhöhe ein solches Vorgehen das Tempo und senke die Kosten. Dieser Idealfall für Mieterstromprojekte werde angesichts von fast zwei Millionen Bestandswohnungen aber eher eine Ausnahme bleiben, ist sich Busch sicher.
Dennoch standen einige Hürden im Weg: Es wäre noch jede Menge Dachfläche vorhanden gewesen, um weitere Solarstromleistung zu installieren. Deshalb kritisieren die Projektpartner die immer noch restriktiven Regelungen beim Stromvertrieb in der Nachbarschaft. Es hätte sich bei diesem Projekt angeboten, die daneben stehenden Gebäude gleich mitzuversorgen. Doch dies wäre nicht zu den gleichen Bedingungen wie im Neubau möglich gewesen. Dazu kommen noch die gestiegenen Material- und Handwerkskosten, die auf einen sinkenden Mieterstromzuschlag treffen. Dies hemmt den Mieterstrom weiterhin, auch wenn es durch den Wegfall der EEG-Umlage jetzt etwas einfacher geworden ist.