Mit steigendem Anteil an Elektroautos erhöht sich auch das Risiko einer zu starken Belastung des Verteilnetzes. Deshalb müssen endlich Rahmenbedingungen für das flexible Laden geschaffen werden. So kann der Umstieg auf Stromer ohne zusätzlichen Netzausbau gelingen.
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In einer Studie hat das Beratungsunternehmen Oliver Wyman untersucht, wie sich die steigende Zahl von Elektroautos auf das Verteilnetz auswirkt. Das Ergebnis: Wenn 30 Prozent aller Autos in einer Region Strom tanken, kommt es zu drastischen Engpässen im Netz. Das könnte in einigen Netzgebieten schon in fünf bis zehn Jahren der Fall sein. Steigt der Anteil der Elektromobilität weiter, sind Stromausfälle nicht mehr auszuschließen
Nicht alle Autos gleichzeitig laden
Deshalb ist es unbedingt erforderlich, dass endlich Rahmenbedingungen für das flexible Laden von Elektroautos geschaffen werden. Bisher ziehen die Autos während des Tankvorgangs die volle Leistung aus dem Netz bis die Akkus voll sind. Das erhöht natürlich die Belastung des Netzes. Eng wird es, wenn dieses ohnehin schon an seine Grenzen stößt.
Nicht immer werden die Elektroautos vom Netz getrennt, wenn sie voll geladen sind. Meist bleiben sie den größten Teil der Zeit am Netz, bis der Besitzer des Autos wieder losfährt. Über diesen Zeitraum hinweg lässt sich der Ladevorgang flexibilisieren und so besser an die Situation im Netz anpassen. „Durch die Flexibilisierung wird die Netzauslastung über einen längeren Zeitraum verteilt, so dass es zu keiner Netzüberlastung kommt“, erklärt Jörg Stäglich, Partner bei Oliver Wyman. „Für die Umsetzung ist vor allem eine intelligente Softwarelösung notwendig.“
Das Ladeverhalten untersucht
Um die Vorteile des flexiblen Ladens zu zeigen, haben die Analysten verschiedene Szenarien mit unterschiedlich vielen Teilnehmern an Ortsnetzknoten untersucht. Sie haben dabei herausgefunden, dass die kritische Spitzenlast im Netz bereits sinkt, wenn nur 30 Prozent der Elektromobilisten am flexiblen Laden teilnehmen. Steigt der Anteil der flexibel geladenen Elektroautos auf 50 Prozent, kann auch der Anteil der Elektromobilität insgesamt auf 50 Prozent steigen, ohne dass das Netz überlastet wird. Bei einem Anteil der flexibel geladenen Elektroautos von 92,5 Prozent verkraftet jedes Verteilnetz eine komplette Umstellung auf Elektromobilität ohne dass dieses ausgebaut werden müsste. (su)