Nachdem der US-Elektroautopionier den Elektronikkonzern Panasonic als Partner für seine Gigawatt-Batteriefabrik gewinnen konnte, darf der Autobauer auch seinen Namen weiter im chinesischen Markt verwenden. Grund ist eine außergerichtliche Einigung.
Tesla darf weiter Tesla heißen. Das klingt absurd, ist aber so. Denn die Kalifornier haben einen Markenstreit gegen den chinesischen Geschäftsmann Zhan Baosheng außergerichtlich beigelegt. Dieser hatte sich die Markenrechte im September 2006 für China gesichert, bevor der Autobauer in den dortigen Markt eintrat. Geld soll nicht geflossen sein. Tesla selbst mit Sitz in Palo Alto wurde drei Jahre zuvor in den USA gegründet.
Panasonic steigt mit ein
Damit haben Tesla und Panasonic wieder freie Fahrt: Denn beide Unternehmen wollen bei der Batterieproduktion künftig aufs Gaspedal drücken. Panasonic werde in die Fabrikausstattung investieren und künftig Lithium-Lionen-Zellen liefern, wie beide Unternehmen Ende Juli bekannt gaben. Tesla verbaut die Zellen dann zu leistungsstarken Batteriemodulen und Akkupaketen.
Der Name Panasonic stand bereits bei der Bekanntgabe der Pläne im Februar 2014 als Investor im Raum. In gut drei Jahren will der kalifornische Elektroautobauer Tesla auch für den Massenmarkt produzieren. Die Kosten für Lithium-Ionen Batterien könnten bis dahin deutlich schneller sinken, als bisher angenommen. Eine geplante Fabrik mit einer Gigawattproduktion könnte bis 2020 die Batteriekosten um rund 30 Prozent senken.
Tesla plant zwei Milliarden US-Dollar (1,46 Milliarden Euro) in den Bau der Batteriefabrik zu investieren. 6.500 Beschäftigte sollen demnach in der neuen Fabrik arbeiten. Auch ein kombinierter Wind- und Photovoltaikpark sind in der Präsentation enthalten. Insgesamt kostet die Gigawattfabrik vier bis fünf Milliarden US-Dollar (2,9 bis 3,7 Milliarden Euro).
Produktion soll 2017 starten
Die Batteriefertigung soll allerdings nicht in Kalifornien entstehen. In der engeren Auswahl befinden sich die benachbarten US-Bundesstaaten Texas, New Mexiko, Nevada oder Arizona. Die Bau soll Ende 2014 beginnen und die Produktion 2017 starten, wie Tesla plant. Die beiden Unternehmen wollen in der Gigawattfabrik bis 2020 jährlich Batteriezellen mit einer Leistung von 35 Gigawattstunden und Akkupakete mit 50 Gigawattstunden fertigen.
Dann will der Hersteller von noch teuren Elektrolimousinen ein deutlich günstigeres Model auf den Markt bringen. Anfang 2015 soll dann ein SUV-Elektrowagen, das Model X, auf den Markt kommen. Apple hat mit dem iPhone gezeigt, wie ein Produkt mit guter Technik für einen Massemarkt attraktiv werden kann. Tesla könnte das auch gelingen. Um diese Entwicklung zu beschleunigen, gab der Pionier seine Patente für andere Autobauer und Konzern frei. Tesla kann jedoch mit entscheiden, wer die Patente nutzt. (Niels H. Petersen)