Gerade erst hat Autobauer Daimler das Aus für die Batteriezellenfabrik Li-Tec verkündet. Tesla-Chef Musk sieht das anders. Er kann sich den Bau einer Batteriefertigung hierzulande vorstellen.
US-Elektroautopionier Tesla sieht durchaus eine Zukunft für eine Fertigung von Batteriezellen in Deutschland bauen. Tesla-Chef Elon Musk sagte am Wochenende gegenüber dem Nachrichtenmagazin Spiegel: „Ich gehe davon aus, dass Tesla auf lange Sicht eine Batteriefabrik in Deutschland errichten wird.“ Dies werde in etwa fünf bis sechs Jahren der Fall sein.
Tesla steht bereits vor dem Baubeginn einer Batteriefabrik im US-Bundesstaat Nevada. Die US-Amerikaner planen zwei Milliarden US-Dollar (1,46 Milliarden Euro) in den Bau zu investieren. 6.500 Beschäftigte sollen demnach in der neuen Fabrik arbeiten. Auch ein kombinierter Solar- und Photovoltaikpark sind in der Präsentation enthalten. Insgesamt kostet die Gigawattfabrik vier bis fünf Milliarden US-Dollar (2,9 bis 3,7 Milliarden Euro). Die Bau soll Ende 2014 beginnen und die Produktion 2017 starten, wie Tesla plant.
Li-Tec muss schließen
Autobauer Daimler verkündete dagegen, die Batterieproduktion im sächsischen Kamenz Ende 2015 zu schließen. Die Firma Li-Tec Battery ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen von Daimler. Sie entwickelt, produziert und vertreibt großformatige Lithium-Ionen-Zellen für automobile, industrielle und stationäre Anwendungen. Li-Tec baute bislang die Akkuzellen für den Smart Electric Drive von Daimler. Als Grund für das Aus nannte ein Sprecher wirtschaftliche Gründe. Die Batteriezellenproduktion sei bei der derzeitigen Stückzahl viel zu teuer, hieß es. Die Nachfrage sei insgesamt zu klein.
Seit November gibt es die B-Klasse mit Elektroantrieb für rund 40.000 Euro auch auf dem europäischen Markt. Die Batterien der ersten Generation des Smart Fortwo Electric Drive stammten von: Tesla. In den kommenden Jahren wird der Schwerpunkt bei den Stuttgartern allerdings weiter auf Plug-in-Hybriden liegen: Bis zum Jahr 2017 wird Mercedes-Benz zehn neue Plug-in-Hybrid-Modelle in allen Segmenten auf den Markt bringen. (Niels H. Petersen)