Welche Erwartungen haben Autofahrer an die Elektromobilität? Diese und weitere Fragen beantwortet die E-Mobilitätsstudie 2020 des Energiekonzerns Eon. „Unsere Analyse hat ergeben, dass die klare Mehrheit der Führerscheinbesitzer in Deutschland einem reinen E-Auto offen gegenübersteht: Für 64 Prozent kommt die Anschaffung eines solchen Fahrzeugs prinzipiell in Frage“, erklärt Jonas Prudlo. Er ist bei Eon Deutschland für Energielösungen verantwortlich.
Besonders offen für E-Autos sind die jüngeren Altersgruppen zwischen 18 und 44 Jahren, hier liegen die Zustimmungswerte zwischen 76 und 72 Prozent. Bei den 45- bis 54-Jährigen kommt für 61 Prozent ein E-Auto in Frage, bei den 55- bis 69-Jährigen immerhin noch für 49 Prozent. Mit einer Zustimmungsquote von 71 Prozent sind Männer insgesamt überzeugter von Stromern als Frauen mit 57 Prozent. Auf Bundesland-Ebene findet man die meisten E-Auto-affinen in Rheinland-Pfalz, dort können sich 74 Prozent der Befragten die Anschaffung eines Elektroautos vorstellen, gefolgt von Berlin (73 Prozent) und Hamburg (69 Prozent).
Laden mit der eigenen Solaranlage
Fürs E-Mobil sprechen demnach die Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein und Klimaschutz: 62 Prozent der E-Auto-Sympathisanten geben dies als Motivation für einen möglichen Elektroauto-Kauf an. Für 55 Prozent sind es Kaufprämien und steuerliche Vorteile, 51 Prozent würden ein E-Auto anschaffen, weil sie dies für die Technik der Zukunft halten, und 41 Prozent nennen die geringeren Betriebs- und Wartungskosten als Grund. Für 40 Prozent ist wichtig, dass sie Fahrverbote in Städten dann nicht betreffen.
Bei Menschen, die bereits ein E-Auto fahren und im Eigenheim wohnen, steht Photovoltaik hoch im Kurs: 62 Prozent von ihnen geben an, bereits eine Anlage zur Solarstromerzeugung zu besitzen. „Gerade in der Kombination mit einer eigenen Solaranlage bietet sich ein Elektroauto an, um zu Hause günstig und umweltfreundlich ‚vollzutanken‘“, betont Prudlo.
Fast 20.000 öffentliche Ladestationen
Insgesamt begrüßen die befragten Führerscheinbesitzer eine staatliche Förderung der Ladeinfrastruktur: 83 Prozent finden es richtig, dass ein Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur – etwa an Autobahnen oder in Städten – staatlich unterstützt wird. Ebenfalls 83 Prozent sind für eine Bezuschussung oder Förderung von Lademöglichkeiten in privaten Wohnhäusern. Die Umfrage zeigt auch, dass die Deutschen die Anzahl der verfügbaren öffentlichen Ladestationen um ein Vielfaches unterschätzen. 66 Prozent der Befragten glauben, dass es weniger als 12.500 Ladestationen in Deutschland gibt. Tatsächlich gibt es laut Eon Energieatlas hierzulande derzeit fast 20.000 öffentliche Ladestationen für E-Autos. Ab dem 24. November 2020 kann bei der KfW Bank eine staatliche Förderung für private Ladestationen beantragt werden.900 Euro Zuschuss gibt es pro Ladepunkt. Nun wurde zudem eine erste Liste der förderfähigen Wallboxen veröffentlicht. (nhp)
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