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Arbeitsschutz

Kosten fürs Gerüst gespart

Hochhäuser aus der Nachkriegszeit sind meist dringend sanierungsbedürftig. Auch der zwölfstöckige Stahlbetonklotz des Oberlandesgerichts in Düsseldorf erhielt im Jahr 1999 eine neue wärmegedämmte und hinterlüftete Sandsteinfassade.

Im Spätherbst 2022 wurde mit der Dachsanierung begonnen, um die Energieverluste zu minimieren. Im Zuge der Planungen wurden Dachbeprobungen durchgeführt.

Reparaturen oft aufwendig

Das Dach besteht aus der Dachdecke, dem Gefälleestrich, einer Bitumenabdichtung, einer Styropordämmung und der PVC-Abdichtung mit einer Trennlage. Die Dachentwässerung erfolgte ausschließlich über innen liegende Dachabläufe.

Außerdem standen auf der Dachfläche auf Stahlauflagern positionierte große Klimageräte und diverse Dachlüfter. Durch die Klimageräte wurde die weitere Planung darauf ausgelegt, die Dämmstärke zu maximieren.

Keine Befestigung an der Fassade

Unmittelbar vor Beginn der Dacharbeiten wurde die schwache Tragfähigkeit der alten Dachdecke bemängelt, was den Austausch gegen eine Gefälledämmung erforderlich machte.

Hinzu kam der Wunsch nach neuen Wartungswegen und einer Notentwässerung, die als Druckentwässerung über alle Geschosse hinweg neu installiert wurde. Besonderes Augenmerk erforderte die Absicherung des Flachdachs, da an den langen Seiten der Glasfassade kein Gerüst aufgebaut werden konnte. Hier fehlten die Befestigungsmöglichkeiten an der Fassade.

Ausgeschrieben waren die Sanierung der Dachfläche, samt Abdichtungslage, Dämmebene und Dampfsperre, die Erneuerung der Abdeckbleche des Dachrandes, die Installation von RWA-Flachdachfenstern sowie die Herstellung eines dauerhaften Seitenschutzsystemes für zukünftige Wartungsarbeiten.

Komplexe Planung

Wichtiger Bestandteil der Planung war ein auf das Sanierungsprojekt individuell abgestimmtes Sicherheitskonzept für die während der kompletten Sanierungsphase am Objekt arbeitenden Handwerker, für die darin arbeitenden Menschen und ihre Besucher. Die Herausforderung bestand in der Absturzsicherung der rund 394 Quadratmeter großen Dachfläche sowie der Höhenzugänge und der Objektabsicherung.

Hierzu zählten die Planung und Installation entsprechender Baustelleneinrichtungen, logistische Dienstleistungen, die Höhenzugangstechnik (mit Kranen, Aufzug, Lift, Treppenturm) und die Absturzsicherung rund um das Flachdach. Sie gewährleistete das sichere Arbeiten auf der gesamten Dachfläche bis zur Dachkante.

Arbeiten in 36 Metern Höhe

Das Sicherungssystem für die Dacharbeiten wurde von der Firma Sifatec aus dem rheinland-pfälzischen Bengel/Bernkastel-Wittlich geliefert und montiert. Für den Aufstieg zum Dach in rund 36 Metern Höhe wählte man einen Treppenturm vom Typ Peri Up Flex, der seitlich vor die Fassade gestellt wurde.

Um Handwerker und Lasten schnell und effizient zu befördern, wurde neben dem Treppenturm ein über Zahnstangen betriebener Materialaufzug vom Typ Geda 500Z/ZP montiert, der sich als Materialaufzug oder als Transportbühne für Personen und Lasten nutzen ließ.

Mit Netzen gesichert

Die Sicherung des Flachdachs erfolgte mit dem patentierten Seitenschutzsystem von Sifatec, das vor der Außenfassade hängt. In Düsseldorf verwendeten die Fachmonteure dafür am Dachrand angebrachte Halteplatten aus Stahlblech. Damit wurden die Gerüstteile fixiert.

Der patentierte Einhängemechanismus gewährleistet die sichere Befestigung mit einer Schwenkbewegung. Zudem ermöglicht er die zügige Demontage.

Um das Herabfallen von Gegenständen zu vermeiden, wurden die Dachränder zusätzlich mit einem engmaschigen Schutznetz versehen. Für die Zugangssicherung des videoüberwachten Haupteingangs montierte man eine vier Meter hohe Wand aus Layher-Kassetten-Modulen vom Typ Protect und zusätzlichem Klingendraht. Die Verstrebungen der Module sorgen für gute Stabilität und Standfestigkeit. Die Ausführungsplanung gewährleistete einen zügigen und sicheren Baustellenbetrieb. Dazu bot Sifatec ein Maximum an Arbeitssicherheit, sodass das Gefährdungspotenzial während der Sanierungsarbeiten erheblich verringert wurde. Dieses ­Beispiel aus Düsseldorf zeigt deutlich, dass Arbeitsschutz und schwierige Bedingungen vor Ort nicht zwangsläufig zu hohen Kosten für die Einrüstung führen.

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