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Flachdach

Flachdach: Ruckzuck aufgebaut

In Deutschland, Österreich und in der Schweiz entscheiden sich immer mehr Unternehmen für den Bau einer Solaranlage. Zwar findet der größte Teil des Zubaus immer noch auf den Schrägdächern der Einfamilienhäuser statt. Doch die großen Flachdachflächen der Gewerbe- und Industriebetriebe werden ebenfalls zunehmend für die Photovoltaik genutzt.

Die Anforderungen in diesem Segment sind anders als auf dem Einfamilienhausdach. Die Unternehmen achten streng auf die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Gerade in Regionen mit hohen Arbeitskosten müssen die Anlagen möglichst schnell aufgebaut werden, damit nicht allzu viele Arbeitsstunden anfallen.

Einfach ausklappen

Das steht vor allem bei den Herstellern von Montagesystemen im Lastenheft, wenn es um die Neu- oder Weiterentwicklung ihrer Produkte geht. „Die schnelle Montage von Unterkonstruktionen ist für uns die Zukunft“, erklärt Florian Achatz, Vertriebsleiter von SL Rack. Gute und qualitativ hochwertige Produkte, damit es der Installateur einfach hat, sind die Ziele, die das Unternehmen dabei verfolgt. Solche Ansprüche können mit einem hohen Grad an Vormontage gelöst werden.

Gleichzeitig sollten die Unterkonstruktionen aber wenig Fläche im Lager des Großhändlers oder im Transporter des Installateurs in Anspruch nehmen. Dies hat SL Rack mit dem neuen SL Fast Flat gelöst. Es basiert auf Grundschienen, auf denen die Halter und Aufständerungen für die Module vormontiert sind. Damit dies aber nicht zu sperrig wird, hat SL Rack das System so konstruiert, dass die Halter im eingeklappten Zustand zum Kunden kommen.

Der Handwerker muss die Grundschienen auf dem Dach nur noch auslegen und die Halter ausklappen. Diese rasten dann einfach in der Grundschiene ein. Im Anschluss kann er die Module nach Herstellerangaben montieren. Dabei muss er das erste Mal während der gesamten Installation ein Werkzeug in die Hand nehmen. Denn die Module werden mit einem Torx 40 befestigt.

Lasten besser verteilen

Das System ist sowohl für Süd- als auch für Ost-West-Aufständerungen erhältlich. Außerdem kann der Handwerker alle gängigen Modulgrößen mit dem System verbauen. Denn er kann sowohl im Viertelpunkt als auch an den Ecken klemmen. Egal in welcher Schneelastzone die Anlage gebaut wird oder welche Anforderungen der Modulhersteller vorgibt, das System kann überall installiert werden.

Selbst für Dächer, deren Dämmung eine bessere Verteilung der Lasten erfordert, hat SL Rack eine Lösung. „Nicht nur das Modul ist ein Faktor bei der Installation der Unterkonstruktion, sondern auch das Dach darunter“, erklärt Florian Achatz. Deshalb hat SL Rack zwei unterschiedlich breite Bodenschuhe entwickelt, auf denen die eigentlichen Bodenschienen stehen. Die Schuhe werden einfach in die Bodenschiene an beiden Enden eingeklickt und können auch schon in der Auslegungssoftware geplant werden.

Dämmwert erhalten

Soll die Anlage auf einem Dach mit einer tragfähigen Dämmung gebaut werden, plant der Handwerker schmalere Bodenschuhe. Ist die Dämmung des Daches schwächer, trägt er das ins Planungstool ein und dieses kalkuliert dann mit den breiteren Bodenschuhen. „Wir haben so die Möglichkeit, unterschiedliche Bodenpressungen zu realisieren“, erklärt Florian Achatz. „Denn es ist essenziell, dass wir keinen Dämmwertverlust auf dem Dach hervorrufen. Mit dieser Lösung haben wir die Möglichkeit, mit dem jeweiligen Bodenschuh zu kalkulieren, wie viel Auflagefläche benötigt wird, um mit dem System SL Fast Flat arbeiten zu können.“

Um variabel auf die Anforderungen am Markt reagieren zu können, hat SL Rack das Fast Flat so ausgelegt, dass ein einziges Basiselement für jede Modulgröße und Ausrichtung geeignet ist. Dadurch werden Planung und Installation deutlich vereinfacht. Auf dem System können Module mit einer Breite von 1.100 bis 1.140 Millimeter verbaut werden.

Korrosion verhindern

Außerdem ist das System blitzstromtragfähig. SL Rack hat für die neue Unterkonstruktion auch ein Kabelmanagement entwickelt, das optional eingesetzt werden kann. Es ermöglicht eine saubere und sichere Verlegung der Kabel.

Als Material für das System verwendet SL Rack feuerverzinkten Stahl, der für die speziellen Bedingungen auf Flachdächern optimiert wurde. Mit einer ZM430-Beschichtung erreichen die Bauteile ein Korrosionsniveau von C4, was eine hohe Langlebigkeit und Zuverlässigkeit des Systems sicherstellt.

Werkzeuglos montieren

Die schnelle Montage hat auch K2 Systems schon seit Längerem gelöst. Mit der Xpress-Variante des Alleskönners auf dem Flachdach, dem Dome 6, ist der Aufbau einfach. Die Basisplatten und die spezielle schubabsorbierende Bautenschutzmatte, die K2 Systems für den Ausgleich von Bewegungen innerhalb der Anlage entwickelt hat, sind schon in der Bodenschiene vormontiert.

Der Handwerker legt die Bodenschienen jeweils in Modulbreite nebeneinander aus – ohne sie vorher zusägen zu müssen. In Längsrichtung kann er die nächste Bodenschiene werkzeuglos mit der vorhergehenden Schiene verbinden.

Höher aufgeständert

Dazu schiebt er sie ineinander und sichert sie mit einem Bolzen. Die Aufständerungen – die Peaks – dreht er einfach in die Bodenschiene ein und schiebt sie in die Arretierung, ebenfalls komplett werkzeuglos.

Jetzt hat K2 Systems dieses System an die Anforderungen der großen Module adaptiert. Das Unternehmen hat nun eine Aufständerung von 15 Grad im Portfolio – bisher waren zehn Grad die Regel. Dazu wurden die Abstände der unteren und oberen Peaks entsprechend angepasst, sodass die Module steiler stehen. „Mit größeren Modulen erreichen die meisten Zehn-Grad-Systeme keine Aufständerung von zehn Grad mehr. Denn diese wurden einst für Module mit 1,05 Metern Breite entwickelt. Wenn die Module aber wie jetzt standardmäßig 1,13 Meter breit sind, sinkt der Anstellwinkel“, erklärt Lars Kreemke, Leiter Inside Sales bei K2 Systems.

Mehr ballastieren

Dann wird es schwierig mit der Selbstreinigung der Module durch Regenwasser. „Mit 15 Grad Anstellwinkel funktioniert die Selbstreinigung besser und sicherer“, erklärt Lars Kreemke. „Hinzu kommt, dass die Ausrichtung der Module zur Sonne bei 15 Grad Aufständerung in Mitteleuropa besser ist als bei zehn Grad. Wichtig ist aber auch, dass wir mit 1,13 Meter breiten Modulen mehr Grundfläche auf dem Dach brauchen als mit 1,05 Meter breiten. Bei einer etwas steileren Anstellung erreichen wir die gleiche notwendige Grundfläche wie mit den schmaleren Modulen, die bisher meist verbaut wurden. Dadurch können wir die Fläche effizienter ausnutzen.“

Allerdings werden die Windangriffskräfte höher als bei flacher aufgeständerten Anlagen. Dadurch wird auch mehr Ballast notwendig, um die Anlage sicher auf dem Dach zu halten. „Aber die zusätzliche Belastung hält sich in Grenzen, sodass das die meisten Dächer, die eine Solaranlage tragen können, auch noch aushalten“, weiß Lars Kreemke.

In die Planungssoftware integriert

Noch ist die höhere Aufständerung nur mit dem Xpress-System auch über das Planungstool K2 Base planbar. Technisch umsetzbar ist es aber auch mit den anderen Dome-6-Varianten Classic und LS. „Nur mit Blick auf die Planung sind die anderen Varianten in der Software noch nicht implementiert. Aber das gehen wir als Nächstes an“, betont Lars Kreemke. Mit der Einbindung der höheren Aufständerung mit dem Xpress-System in die Planungssoftware konzentriert sich K2 Systems zunächst auf das System mit dem größten Absatz in diesem Segment in Deutschland.

Buddy vereinfacht

Außerdem hat K2 Systems noch die Installation des Buddys vereinfacht. Der Buddy ist ein System, das das zusätzliche Gewicht auf der Anlage etwa durch Schnee genau beobachtet und dem Anlagenbetreiber eine Information sendet, wenn es einen kritischen Wert erreicht hat. Die Entwickler bei K2 Systems haben das Design des Buddys noch einmal überarbeitet. Er kommt jetzt mit weniger Teilen aus und ist dadurch einfacher zu installieren.

Auf die Montage größerer Module hat sich auch Sunballast eingestellt. Das italienische Unternehmen stellt Unterkonstruktionen aus Betonelementen her, die untereinander verbunden keine zusätzliche Ballastierung brauchen. Mit dem Industrial XL hat Sunballast eine Lösung für große Flachdächer vorgestellt, auf denen große Module einfacher und vor allem schneller installiert werden können.

Vier Module auf einem Element

Beim Industrial XL in Südaufständerung ist jedes Betonelement oder Ballastteil mit allen anderen in einer einzigen Gitterstruktur verbunden. Das heißt, jedes Ballastelement ist mit jeweils vier Modulen der Anlage verbunden. Denn die Betonelemente haben eine eckige U-Form. Sie liegen flach auf dem Dach auf und sind an den Enden mit unterschiedlich hohen Peaks versehen. Auf jedem dieser Peaks sind jeweils zwei nebeneinander liegende Module mit einer Mittelklemme befestigt, die direkt in das Betonelement eingeschraubt werden. Durch die unterschiedliche Höhe dieser Peaks kommt der Anstellwinkel zustande.

Mit dem System werden die Module nicht mehr quer, sondern hochkant montiert. Die Peaks sind wiederum so breit, dass die Module an der langen Seite im Viertelpunkt geklemmt werden können, wie es von den meisten Modulherstellern vorgegeben ist. Durch diesen Aufbau werden die Lasten gleichmäßig über das Dach verteilt.

Das System kann so auch höheren Windkräften trotzen, ohne das Dach zu überlasten. Außerdem kann die Anzahl der Elemente auf dem Dach reduziert werden. Dadurch sinkt nicht nur das Gesamtgewicht der Anlage, sondern auch die Installationszeit und die Kosten.•

Vorher: Beim Transport sind die Aufständerungen beim neuen Flachdachsystem von SL Rack noch eingeklappt.

Foto: Velka Botička

Vorher: Beim Transport sind die Aufständerungen beim neuen Flachdachsystem von SL Rack noch eingeklappt.
Nachher: Der Handwerker muss die Aufständerungen nur ausklappen und einrasten lassen. Dann kann er die Module montieren.

Foto: Velka Botička

Nachher: Der Handwerker muss die Aufständerungen nur ausklappen und einrasten lassen. Dann kann er die Module montieren.

Sunballast

Ost-West-System für große Module

Für große Module ist auch das Ost-West-System gemacht, das Sunballast auf der diesjährigen Intersolar vorgestellt hat. Hier sind die Module weiterhin quer installiert. Um in die Viertelpunktklemmung zu kommen, werden die Betonelemente aber nicht mehr quer, sondern parallel zur langen Modulseite verlegt. Jedes Ballastteil – sowohl das hohe als auch das niedrige Betonelement – kann zwei Klemmen aufnehmen. Diese liegen so weit auseinander, dass damit jeweils zwei Module auf einem Betonelement befestigt werden können.

Am Rand schließt das äußerste Element mit der kurzen Seite des Modulrahmens ab. Dort wird der Rahmen sowohl an der Ecke als auch in einem Punkt weiter innen an der langen Modulseite geklemmt. Dadurch erreicht Sunballast, dass die Module vor allem an den Ecken und Seitenkanten der Anlage jeweils in zwei Punkten geklemmt werden.

Die nächsten Betonelemente werden dann so verlegt, dass die Module in der Mitte nebeneinanderliegen. Die Elemente sind so breit, dass sie jedes der beiden Module im Viertelpunkt klemmen. Dadurch können die Vorgaben der Hersteller bezüglich der Schneelasten eingehalten werden und gleichzeitig werden sämtliche Lasten direkt in die Betonelemente eingeleitet und die Module sind voneinander entkoppelt.

Foto: Velka Botička

PMT

Neues System für den schnellen Aufbau

PMT Premium Mounting Technologies hat ein nagelneues Montagesystem für Flachdächer entwickelt, das das bewährte Evo 2.1 ergänzt. Das neue System Easy besteht aus Stahl und ist nicht nur für große Dächer mit wenig Störflächen geeignet. Vielmehr kann es variabel eingesetzt werden. „Denn anders als beim Evo 2.1 können wir bei der Ost-West-Variante des Easy ein Modul weglassen und firstoffen enden“, erklärt Marlon Wagner, Leiter der Entwicklungsabteilung von PMT. „Dann muss allerdings noch ein Windblech auf der offenen Seite montiert werden, um die Anlage wieder standsicher zu machen.“

Das neue System wurde aufgrund der sich ändernden Modulgrößen notwendig. Denn mit diesen ist die Eckklemmung nicht mehr möglich. Deshalb wurde das neue Easy auf die Viertelpunktklemmung ausgelegt. Das bedeutet aber auch, dass pro Modul zwei Grundschienen notwendig werden, anders als bei der Eckklemmung, wo zwei Module nebeneinander auf einem Auflager befestigt werden konnten.

Um dennoch Geschwindigkeit in die Montage zu bekommen, setzt PMT auf ein Klicksystem und variable Auflager. Dadurch können Handwerker verschiedene Modulgrößen mit einem System abdecken.

Gleichzeitig können sie die Module von einer Seite montieren und müssen nicht mehr auf die andere Seite laufen, wenn sie das Modul am oberen Auflager befestigen wollen. Denn sie klappen es, wenn es im Auflager befestigt ist, einfach um und legen es auf das untere Auflager. Dieses schieben sie bis an den Modulrahmen und befestigen es mit der vormontierten Modulklemme.

Foto: Velka Botička

Aktuelles Video

Christian Ganahl von Aerocompact: Neues System für große Module

PV Guided Tours: Eine ganz eigene Lösung zur Montage von größeren Paneelen hat Aerocompact entwickelt. Wie diese aussieht, zeigt der technische Geschäftsführer Christian Ganahl. Im Video präsentiert er auch die anderen Neuheiten des Unternehmens.

Foto: Vorsatz Media

Aktuelles Video

Marc Uhland von Novotegra: Mit Adapter größere Module montieren

PV Guided Tours: Novotegra hat sein Flachdachsystem um ein Bauteil ergänzt, mit dem Handwerker auch aktuelle Modulgrößen installieren können. Wie dies funktioniert und welche weiteren Lösungen neu sind, erklärt Marc Uhland, Leiter des Produktmanagements.

Foto: Vorsatz Media

Kostenloser Download

Flachdächer für Photovoltaik richtig nutzen

Bei konsequenter Nutzung für die Photovoltaik können allein die neu gebauten Flachdächer in der Industrie und im Gewerbe locker mehrere Kohlekraftwerke ersetzen. Dazu kommen die vorhandenen Flachdächer, die ebenfalls noch zu einem großen Teil der Solarisierung harren. Was bei der Planung und Installation von Solaranlagen auf Flachdächern zu beachten ist und worauf Handwerker und Planer bei der Auswahl der Komponenten achten sollten, lesen Sie im neuen Spezial rund um die Nutzung von Flachdächern für die Solarenergie.

Hier finden Sie auch Hinweise zu Geschäftsmodellen für Gebäudeeigentümer und Investoren. Anhand von Best-Practice-Beispielen erfahren Sie, wie Gewerbe- und sogar große Industriebetriebe ihre Energiekosten mit der solaren Nutzung der riesigen Flachdächer senken können.

Ein zentrales Thema im aktuellen Flachdach-Spezial ist das Gründach. Denn auch bei der Kombination von Dachbegrünung und Photovoltaik müssen Planer, Handwerker und Immobilieneigentümer viel beachten. Andernfalls kann es durchaus teuer werden. Wie Sie Enttäuschungen vermeiden, erfahren Sie in der Rubrik Dachbegrünung des neuen Spezials.

Foto: Velka Botička/Gentner Verlag

Aktuelles Video

Katharina David von K2 Systems: Starke Partnerschaft mit dem Handwerk

CEO-Talk: Die Anbieter von Montagetechnik und die Installateure vernetzen sich immer mehr. Alle Prozesse werden digitalisiert, von der Planung bis zur Lieferung auf die Baustelle – und darüber hinaus. Für K2 Systems ein Grund zu feiern. Warum? Das wollen wir genau wissen.

Foto: Vorsatz Media