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Schrägdach

Mühelos installieren

Bei Montagesystemen sind die Handwerker in der Regel wenig experimentierfreudig. Denn einmal eingespielt und eingeübt, muss schon einiges passieren, dass die Installateure den Anbieter wechseln. Ein Grund kann hier auch die Weiter- oder Neuentwicklung von Montagesystemen sein, die den Handwerkern das Leben vereinfachen. Denn nichts ist sperriger als ein System, mit dem man zwar gut zurechtkommt, das aber viel Aufwand bei der Montage erfordert.

Flexen wird unnötig

Genau an dieser Stelle setzt Varista an. Denn der Hersteller aus Unterthingau im Allgäu hat seinen nagelneuen Dachhaken so geformt, dass er auch unter die Tiefsicken von Pfannen- oder anderen geschwungenen Ziegeln passt, ohne dass der Handwerker diese mit einem Winkelschleifer bearbeiten muss. Er erspart sich den riesigen Aufwand, in jeden einzelnen Ziegel, der über dem Dachhaken liegt, nach dem Herausnehmen eine Lücke zu flexen, durch die der Dachhaken passt. Das sorgt – als willkommener Nebeneffekt – auch für weniger Staub auf der Baustelle.

Dazu kommt noch, dass es ohne die Flexarbeiten viel schneller geht, den Generator aufzubauen. „Denn mit unserem neuen Dachhaken senken wir die Installationszeit für die Solaranlagen um ein Drittel“, erklärt Walter Fleschhutz, Inhaber und Geschäftsführer von Varista. Zusätzlich vereinfacht die Lösung die Installation, da der Handwerker den Haken frei positionieren kann und nicht mehr auf die Form des darüber liegenden Dachziegels achten muss. „Außerdem werden dadurch Schäden am Dach komplett vermieden.“

Blech ersetzt unteren Dachziegel

Der unter dem Haken liegende Dachziegel wird während der Installation durch einen Blechziegel von Marzari ersetzt. Dieser ist wiederum so angepasst, dass er mit dem neuen Haken von Varista kompatibel ist. Der Dachhaken kann sogar leicht auf dem Blechersatzziegel aufliegen. Das Scheuern zwischen Haken und Blechziegel verhindert eine schon werkseitig angebrachte ­EPDM-Schicht.

Um dem neuen Haken eine hohe Stabilität zu geben, hat Varista zusätzlich die Materialauswahl verändert. Der Kunde hat die Wahl zwischen den Dachhaken aus Edelstahl – für Regionen mit geringeren Schneelasten – und schleuderverzinktem Stahl der Güte S460. Letzterer trägt klaglos 460 Newtonmeter pro Quadratmillimeter.

Zum Vergleich: Die Tragfähigkeit eines Edelstahlhakens der gleichen Geometrie und Mate­rialstärke liegt bei 210 bis 330 Newtonmeter pro Quadratmillimeter. Auf diese Weise erreicht ­Varista mit der Materialstärke des Stahlhakens von 6 Millimeter die Tragfähigkeit eines Edelstahlhakens mit einer Materialstärke von 8 Millimeter. Das sorgt für geringere Materialkosten bei gleicher Stabilität.

Stufenlos höhenverstellbar

Für zusätzliche Stabilität sorgt eine rund um die gesamte Biegung des Hakens umlaufende Sicke. Damit kann ein einzelner Stahlhaken mit einer Materialstärke von 6 Millimeter satte 200 Kilogramm tragen. Das entspricht der Tragfähigkeit eines herkömmlichen, zehn Millimeter dicken Edelstahlhakens und ist selbst für hohe Schneelasten ausreichend.

Der Haken wird auf der angewinkelten Grundplatte vormontiert auf die Baustelle geliefert. Da er über ein Langloch mit der Grundplatte verbunden ist, kann der Handwerker den Abstand zum Sparren zwischen 30 und 55 Milli­meter ­stufenlos variieren. „Werkseitig ist er in einer Höhe von 38 Millimeter an der Grundplatte befestigt. Denn das ist die für die meisten Dach­ziegeleindeckungen passende Höhe“, weiß ­Walter Fleschhutz.

Montagezeit verkürzen

Auch Schletter hat ein komplett neues System für die Montage auf Schrägdächern entwickelt. Basis ist das nagelneue Montageprofil mit einer optimierten Geometrie. Dadurch senkt Schletter den Materialeinsatz und damit auch den Preis. „Ertragsoptimierung ist weiter der Trend in der Photovoltaikbranche. Für Montagesysteme heißt das: weniger Material bei gleicher oder besserer Belastbarkeit und kürzere Montagezeiten durch einfachere Planung und Handling auf der Baustelle“, begründet Manuel Schwarzmaier, Vertriebsleiter Dachprodukte bei der Schletter Group, den ­Ansatz, mit dem das Unternehmen das neue Schrägdachsystem Pro Line kon­zipiert hat.

Schließlich spart Schletter mit dem neuen Profil nicht nur Material. Es ist zudem auch noch höher belastbar als die bisherigen Montageschienen. Es ist in drei Ausführungen erhältlich. Für geringe Spannweiten auf dem Dach kann der Handwerker die Version mit einer Bauhöhe von 35 Millimeter nutzen. Für mittlere und große Spannweiten sollte er auf das 50 Millimeter hohe Profil zurückgreifen. Für sehr große Spannweiten steht noch das Profil mit einer Bauhöhe von 70 Millimetern zur Verfügung. Passend zum neuen Montageprofil hat Schletter auch die Modulklemme namens Rapid Pro entwickelt.

Altec hat neue Modulklemmen entwickelt. Sie gibt es in zwei Varianten, die alle Rahmenhöhen abdecken.

Foto: Altec Metalltechnik

Altec hat neue Modulklemmen entwickelt. Sie gibt es in zwei Varianten, die alle Rahmenhöhen abdecken.

Dachhaken der neuen Generation

Wie der Name schon vermuten lässt, geht es hier um die möglichst schnelle Montage. Deshalb hat Schletter die Klemme vollständig vormontiert. Sie wird nur noch in die obere Nut des Profils eingeklickt und danach mit einer M8x40-Schraube befestigt. Die neue Klemme deckt Rahmenhöhen zwischen 30 und 47 Millimeter ab und ist blank oder schwarz anodisiert erhältlich.

Auch die Dachhaken Eco und Rapid sind in die neue Generation gegangen. Die Basisplatte des Eco A und des Rapid A wird nur noch mit ­einer Torx-T40-Tellerkopfschraube am Dachsparren befestigt. Damit diese bei Anschrauben nicht verrutscht, hat ihr Schletter auf der Unterseite Querrippen verpasst, die beim Fixieren helfen. Den Höhenausgleich realisiert der Handwerker über Distanzplatten unter der Basis.

Montage vereinfacht

Ist die Grundplatte befestigt, klickt der Handwerker den eigentlichen Haken einfach nur noch ein. Dabei kann er ihn in der Querachse justieren und ihn damit flexibel an die Gegebenheiten auf dem Dach anpassen.

Auch der Hersteller EKV-Nord mit Sitz in Nordhorn setzt mit seinem neuen System Avanti vor allem auf die schnelle Montage auf Schräg­dächern. Kernelement sind auch hier die neuen Montageschienen und ein Adapter. Letzteren ­fixiert der Handwerker zunächst locker am Dachhaken oder an der Stockschraube. Danach hängt er das Montageprofil in den Adapter. Dazu hat EKV-Nord die neuen Profile mit einer zusätz­lichen seitlichen Nut versehen. Ein Vorteil ist, dass sich das Profil nicht mehr seitlich verdreht, was die Arbeit auf dem Schrägdach vereinfacht. Ein zweiter Vorteil ist das Langloch im Adapter.

Der Rand steht im Mittelpunkt

So kann die Schiene nachjustiert werden, auch wenn die Stockschrauben nicht exakt in einer Flucht liegen. Ist die Schiene exakt waagerecht ausgerichtet, muss er nur noch die Schrauben am Adapter festziehen.

Der Hersteller Altec Metalltechnik hat ebenfalls einige Neuentwicklungen ins Portfolio aufgenommen. So gibt es jetzt einen Doppeldachhaken mit einer langen Fußplatte. Damit löst das Unternehmen eine Herausforderung im Rand­bereich der Solarfelder.

Modulklemmen erneuert

Denn mit der langen Fußplatte kann der Handwerker den Dachhaken montieren, wenn der zur Befestigung notwendige Sparren außerhalb des Modul­feldes liegt. Das kommt vor allem im Dachrandbereich oder in der Nähe von Dachhindernissen wie Gauben oder Dachfenstern vor. Da die eigentlichen Haken über die gesamte Breite der Fußplatte verschiebbar sind, hat der Handwerker hier die volle Flexibilität.

Zudem hat Altec noch neue Modulklemmen ­entwickelt. Die bisherige Variante, bei der die Modul­klemme mittels einer Gewindeplatte in der Profilnut befestigt wird, läuft zum Jahresende aus. Diese wird schon jetzt ersetzt durch eine neue Klemme, die einfach in das Profil eingeklickt wird. Dabei dient ein Gummiring am Klemmstein als Montagehilfe. Er verhindert, dass die Klemme während der Montage umfällt, bevor sie vollständig ins Profil geklickt wurde.

Es gibt jeweils eine Mittel- und eine Endklemme, die universell in alle Profile von Altec passen. Beide sind sowohl blank als auch schwarz eloxiert erhältlich. Der Handwerker kann sie in zwei Ausführungen ordern. Eine Variante klemmt ­Module mit einer Rahmenhöhe zwischen 30 und 40 Millimeter. Eine andere Variante ist für die Befestigung von Modulen mit 41 bis 50 Millimeter dicken Rahmen geeignet.

Auch Schletter hat eine neue Modulklemme entwickelt, die Rahmenhöhen von 30 bis 47 Millimeter abdeckt.

Foto: Schletter

Auch Schletter hat eine neue Modulklemme entwickelt, die Rahmenhöhen von 30 bis 47 Millimeter abdeckt.

Im Überblick

Diese Unternehmen werden im Beitrag erwähnt:

Varista: www.varista.de

Schletter: www.schletter-group.com

EKV-Nord: ekv-nord.de

Altec Metalltechnik:
www.altec-metalltechnik.de

K2 Systems

Webinar: Digitale Helfer bei Angebot und Planung

Mit zunehmender Nachfrage nach Photovoltaikanlagen stoßen die Handwerker immer wieder an die Grenzen ihrer ­Möglichkeiten, diese auch zu bedienen. Umso wichtiger wird die Digitalisierung der gesamten Projektplanung und ­-abwicklung. Mit diesem Ziel hat K2 Systems, Hersteller von Montagesystemen aus dem schwäbischen Renningen, seine ­digitalen Angebote weiterentwickelt. Inzwischen steht ein umfangreiches Portfolio an Apps und Softwarelösungen zur ­Verfügung, um den planerischen und administrativen Aufwand zu verringern.

Projekte beschleunigen – Kosten senken

In einem gemeinsamen Webinar mit der photovoltaik und dem Handwerksportal Haustec wird Stefan Köhl, Leiter ­Digital Solutions bei K2 Systems, die Vorteile der einzelnen Softwarelösungen erklären. Er wird anhand eines konkreten Beispiels zeigen, wo diese den Handwerker unterstützen und wie sie angewendet werden, um den größtmöglichen Nutzen zu generieren.

Profitieren Sie von den Erfahrungen und vom Fachwissen unseres Experten. Das Webinar ist kostenlos und findet am 28. Juli 2021 von 17 bis 18 Uhr statt.

Foto: K2 Systems

Ernst Schweizer

Verbesserungen am Indachsystem Solrif

Um die Integration von Solarmodulen in die Dachhaut zu vereinfachen, hat Ernst Schweizer sein Indachsystem Solrif weiter­entwickelt. So haben die Entwickler im Schweizer Hedingen die Motagelehren verbessert. Damit kann jetzt ein Handwerker allein die Montagebügel – die sogenannten Sturmklemmen, mit denen die Module auf dem Dach gegen Windlasten ­abgesichert sind – auf dem Dach setzen, während seine Kollegen inzwischen die Module montieren.

Außerdem gibt es für das Solrif jetzt auch ein Traufprofil. Es ersetzt den Kehldichtstreifen aus Schaumstoff, der bisher die Anbindung an die Traufe darstellte. Damit ersetzt Ernst Schweizer nicht nur den Kunststoff durch Aluminium. Das Profil dient auch als Anschlag für die Montagelehre. Damit kann dies auch schon in der untersten Reihe angewendet werden, was die Montage nochmals beschleunigt. Zudem unterstützt das Profil auch die untere Bügelreihe auf der Traufseite des Daches. Dadurch kann das System noch höhere Schneelasten als ohnehin schon abdecken.

Auch die Lösung für die Innenecken zur Anbindung an Gauben, an andere Dachhindernisse oder im Übergang zur mit ­Ziegeln eingedeckten Dachumgebung hat Ernst Schweizer verbessert. Diese werden mit wenigen zusätzlichen und vor ­allem standardisierten Blechteilen ausgeführt. Dadurch erübrigen sich spezielle Spenglerlösungen.