Die Montage von Solaranlagen wird immer ausgefeilter. Gleichzeitig muss sie schneller gehen. Denn die Nachfrage der Kunden ist da. Auch die Ausbauziele sind sportlich. Gleichzeitig sind die Fachkräfte nicht unendlich vorhanden und die Preise müssen sinken. Das gilt für alle Segmente wie Schrägdach, Flachdach und Freiland. Dazu kommen noch weitere Segmente wie die Montage auf Carports oder die Integration der Photovoltaik in die Gebäudehülle.
Die Bauwerkintegration ist eines der Themen, die auf der diesjährigen Intersolar in München eine Rolle spielen werden. Denn die Hersteller von Unterkonstruktionen nehmen sich dieses Segments wieder vermehrt an. Im vergangenen Jahr hat K2 Systems schon entsprechende Lösungen vorgestellt.
Solarfassade im Blick
Jetzt wird auch Novotegra (Halle A4, Stand 179, 180 und 190) eine Lösung für Gebäudefassaden auf der Intersolar in München zeigen. Damit reagiert das Unternehmen auf das steigende Interesse an Solarfassaden aufgrund fallender Modulpreise und steigenden Strombedarfs vor allem in den Wintermonaten. Deshalb bringt Novotegra zusätzlich zu seinem bereits bekannten System für Betonfassaden weitere Lösungen für Gebäudefassaden mit Blechverkleidung.
Dazu wurde das Einlegesystem, das bisher auf Blechdächern verwendet wird, für die Fassade fit gemacht. Die Lösung ermöglicht durch die Nutzung des Einlegesystems eine schnelle und spannungsfreie Montage der Module und stellt eine ansprechende Optik sicher.
Große Module montieren
Auch für das System Flachdach III wird es eine Weiterentwicklung geben. Es wurde im vergangenen Jahr auf der Intersolar vorgestellt. Da sich der Trend hin zur Montage von immer größeren Modulen auf Flachdächern entwickelt, stellt Novotegra eine Variante für die Klemmung der Paneele an der langen Rahmenseite vor. Damit können Handwerker auch große und leistungsstarke Module an Standorten mit höheren Wind- und Schneelasten montieren, da mit der neuen Montagevariante die maximal zulässige Last auf die Module gebracht werden kann.
Einlegesystem für die Integration
Unter anderem ein Einlegesystem stellt Tritec in den Mittelpunkt seines Messestandes. Das Tri-Roof+ ist dabei für die dachintegrierte Montage vorgesehen. Das unsichtbare Trägersystem und die homogene Moduloberfläche sorgen für eine ästhetische Optik, während das Drainagesystem Regenwasser ableitet. Eine patentierte Montage mittels Safeclick erleichtert die Installation. Die schwimmende Lagerung der Module verhindert Schäden durch thermische Ausdehnung.
Zudem arbeiten die Entwickler von Tritec noch an einem innovativen Dachhaken, der zur Intersolar 2024 vorgestellt wird. Mit ihm will das Unternehmen die Flexibilität und Handhabung der Montagesysteme Tri-Stand und Tri-Clip für Ziegeldächer verbessern. Dazu bekommt der Dachhaken mehr Funktionen und ist einfacher zu installieren. Tritec stellt einen universellen Dachhaken in Aussicht, der sich nach den Bedürfnissen und Anforderungen der Handwerker richtet, um deren Arbeitsabläufe zu optimieren.
Flexibilität auf dem Schrägdach
Einen cleveren Dachhaken hat auch SL Rack im Portfolio. Die Haken der SL-Alu-Serie werden mit dem universellen Dachersatzziegel, der Beta-Platte, verbaut. Dadurch ist ein Flexen der Dachziegel nicht mehr notwendig.
Mit der Aludachhakenserie gibt SL Rack dem Handwerker mehr Flexibiltät, denn die Haken sind jetzt dreifach verstellbar. Dadurch kann der Installateur die Montageposition optimal anpassen, ohne Unterlegplatten verwenden zu müssen. Er schraubt den Haken mit einer breiten Montageplatte auf die Dachlattung und kann danach seitlich den eigentlichen Dachhaken einschieben. Diesen kann er dann über die gesamte Breite der Grundplatte von 120 Millimeter stufenlos verschieben. Auch die Höhe kann der Installateur zwischen 35 und 60 Millimeter so einstellen, dass der Haken nicht auf dem darunterliegenden Dachziegel aufliegt. Der Bügel am Hakenoberteil ist ebenfalls verstellbar.
Für die Solarfassade hat Ernst Schweizer (A5. 540) eine neue Unterkonstruktion angekündigt. Sie besteht aus Fassadenelementen auf Basis von Metallkassetten und Montagesystem. Die durchdachte Technik erlaubt eine einfache und schnelle Montage, um Fassaden wirtschaftlich und ästhetisch für Solarenergie nutzen zu können.
Ernst Schweizer präsentiert auch ein neuartiges Schrägdachsystem. Es wird stabiler als die bisherigen Lösungen sein, sodass nur noch die Hälfte der Dachhaken notwendig ist. Dadurch sinkt auch die Montagezeit. Außerdem wird eine neue Version des Dachhakens auf dem Stand von Ernst Schweizer zu sehen sein. Dazu kommt noch eine neue Blechfalzklemme mit bauaufsichtlicher Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt). Natürlich wird Ernst Schweizer auch sein Gründachsystem wieder mit nach München bringen, das sich vor allem für die solare Nachrüstung bestehender Gründächer eignet.
Gründach solarisiert
Das Thema solares Gründach deckt K2 Systems (A6.190) mit einem neuen System ab: dem Greenroof Vento. Dies ist eine optimierte Lösung, die genügend Abstand zu den Pflanzen hält, um Verschattungen zu vermeiden, die Pflege zu vereinfachen und ausreichend Licht für das Gründach zu lassen. So haben die Entwickler darauf geachtet, dass die Begrünung durch kleine Standfüße möglichst wenig gestört wird. So können auch niedrig wachsende Moose und Sukkulenten weiterhin Licht und Wasser erhalten.
Das System gewährleistet einen festen Stand und ist statisch optimiert. Aufgrund der Möglichkeit, Module quer oder hochkant mit wahlweise einem Aufständerungswinkel von zehn oder 15 Grad zu montieren, lässt es Planern und Installateuren viel Spielraum, um es optimal an das konkrete Bauprojekt anzupassen. Die maximale Modulgröße, die mit dem K2 Greenroof Vento montiert werden kann, beträgt 2,4 mal 1,35 Meter.
Lösungen für Handwerker integriert
Dies ist nur eine Neuheit, die K2 Systems am Stand präsentieren wird. Es kommen noch weitere Neu- und Weiterentwicklungen hinzu, unter anderem im digitalen Bereich. Hier ist das Unternehmen schon sehr weit und verzeichnet bei den digitalen Schulungsangeboten eine hohe Nachfrage.
Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich Montage wird auch IBC Solar (A4.470) vorstellen. Die Entwickler in Bad Staffelstein folgen dabei immer den Bedürfnissen und Rückmeldungen der Handwerker. Auf dem Schrägdach geht es dabei vor allem um die einfache Montage der Dachhaken. Die Monteure wollen so wenig wie möglich davon setzen, ohne dass die Stabilität der Anlage darunter leidet.
Auf dem Flachdach ist die Montage der Stütze mithilfe einer Montagelehre eine der Rückmeldungen aus dem Markt, die bei IBC Solar ankommen. Die Handwerker wollen nicht mühsam einzelne Montagepunkte berechnen. Außerdem wollen sie die Komponenten während der Montage einfach justieren können, und ein hoher Grad an Vormontage spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Zudem wollen die Handwerker so wenig wie möglich Ballast über das Dach schleppen, was zusätzliche aerodynamische Optimierungen der Systeme erfordert.
Flexibilität eingeplant
Die Anforderung der schnellen Montage ist in die Entwicklung des neuen Flachdachsystem von PMT Premium Mounting Technologies (A6.550) eingeflossen. Denn das System Easy, das das Unternehmen mit nach München bringt, besteht komplett aus Stahl, ist mit nur einem Werkzeug zu montieren und dabei nicht nur für große Dächer mit wenig Störflächen geeignet.
Die Flexibilität haben die Entwickler bei PMT gleich miteingeplant. „Denn anders als beim Evo 2.1 können wir bei der Ost-West-Variante des Easy ein Modul weglassen und firstoffen enden. Dann muss allerdings noch ein Windblech auf der offenen Seite montiert werden, um die Anlage wieder standsicher zu machen“, erklärt Marlon Wagner, Leiter der Entwicklungsabteilung von PMT.
Einfach einklicken
Das neue System wurde aufgrund der sich ändernden Modulgrößen notwendig. Denn mit diesen ist die Eckklemmung nicht mehr möglich. Deshalb wurde das neue Easy auf die Viertelpunktklemmung ausgelegt. Das bedeutet aber auch, dass pro Modul zwei Grundschienen notwendig werden, anders als bei der Eckklemmung, wo zwei Module nebeneinander auf einem Auflager befestigt werden konnten. Um dennoch Geschwindigkeit in die Montage zu bekommen, setzt PMT auf ein neues Klicksystem, das die Besucher am Stand testen können.
Zusätzlich wird PMT noch das inzwischen marktreife System Ghost in München zeigen. Das ist die Variante eines Einlegesystems für Trapezblechdächer. „Es ist aber kein Einlegesystem, in dem die Module einfach nur drin liegen und gesichert sind, sondern wir verpressen die Klemmen mit den Modulen“, beschreibt Marlon Wagner den Unterschied zu anderen Einlegesystemen. „Dadurch ergibt sich ein schlanker Aufbau auf dem Dach.“
Laststütze für Module
Für die Trapezblechanbindung mit dem Proline-System hat die Schletter Group (A6.180) schon im vergangenen Jahr eine Aufständerung gezeigt. Dies löst Schletter mit einem erhöhten Modulauflager, das in die Proline-Schiene statt des bisherigen Auflagers eingeklickt wird.
Eine Weiterentwicklung für die Trapezblechmontage wird in diesem Jahr Mounting Systems (A6.480 und 490) zeigen. Für die Anbindung an das Trapezblech gibt es jetzt eine überarbeitete Kurzschiene. Damit hat der Handwerker die Möglichkeit, die Module mit einer einzigen Komponente auch aufzuständern und nicht nur dachparallel zu verlegen. Dies erweitert nicht nur die Möglichkeiten, sondern erfordert auch weniger Materialeinsatz und weniger Montageaufwand.
Zusätzlich zeigt Mounting Systems noch eine neue Klemme für die Montage auf Stehfalzdächern. Sie wurde im Vergleich zur bisherigen Lösung für höhere Lasten optimiert. Mit Blick auf hohe Wind- und Schneelasten hat das Unternehmen auch eine Lösung für das weiterentwickelte Flachdachsystem Light entwickelt. Dieses bekommt eine zusätzliche Stütze, die das Durchbiegen der Module in solchen Fällen verhindert.
Außerdem hat der Handwerker mit dem Light die Möglichkeit, die Module an der kurzen oder an der langen Seite zu klemmen. Die vereinheitlichten Komponenten für die Süd- und die Ost-West-Aufständerung reduzieren die Zahl der notwendigen Komponenten. Zudem hat Mounting Systems den Materialaufwand für das System im Vergleich zur Vorgängerversion verringert.
Viel vormontiert
Ein ganz neues System für die Flachdachmontage wird Renusol (A5. 350) vorstellen. Bei der Entwicklung des neuen FS Pro hat Renusol genau auf die Anforderungen aus dem Handwerk geachtet. Denn viele Einzelteile sind schon vormontiert. So sind die First- und Traufstützen bereits befestigt. Der Handwerker muss sie nur noch ausklappen. Auch die Bautenschutzmatte ist schon fertig verklebt. Dies spare auf dem Dach etwa 30 Prozent Montagezeit. Renusol gibt für das Montagesystem eine Garantie von 20 Jahren. Voraussetzung ist, dass die Anlage mit dem PV-Configurator des Unternehmens ausgelegt wurde.
Das System ist in verschiedenen Varianten zu haben: als Ost-West- oder als Südsystem mit einer Aufständerung von zehn Grad oder als Südsystem mit einem Anstellwinkel von 18 Grad. Zusätzlich gibt es noch eine Variante für Regionen mit hohen Schneelasten. Bei besonderen Dachabmessungen kann der Handwerker auch auf ein System zur Hochkantmontage der Module zurückgreifen. Auf Dächern mit zu geringer Lastreserve kann das System mit einem Befestiger am Dach angebunden werden. Außerdem hat Renusol noch eine Variante für die Anbindung an Trapezblechdächer mit speziellen Blechschrauben im Portfolio.
Birdblocker mit neuer Variante
Neue Versionen von Anbindungen an Blechdächer können auch die Besucher der Intersolar auf dem Stand von Rooftech (A5.320) erkunden. Hier stellt der Großhändler auf 50 Quadratmetern die Lösungen des auf Blechdächer spezialisierten Montagesystemherstellers S-5 aus. Rooftech wird aber auch eine neue Variante des Birdblockers vorstellen. Damit kann der bewährte Vogelschutz auch an Modulrahmen mit Kastenprofil montiert werden. Diese haben keine überstehenden Flansche, an denen die bisherige Variante des Birdblockers mit einem speziellen Clip befestigt wird. Die Besucher können die Produkte, die Rooftech am Stand ausstellt, an einem Montagetisch austesten, um ein Gefühl für das Produkt zu bekommen.
https://www.mounting-systems.com
Aerocompact
Vier nagelneue Lösungen für die Dachmontage
Aerocompact (A6.560) wird auf der diesjährigen Intersolar in München gleich vier nagelneue Lösungen vorstellen.
Zum einen wird das Unternehmen aus Satteins in Österreich eine Erweiterung für das bewährte Flachdachsystem Compactflat SN2 vorstellen. Denn die Handwerker können mit dem neuen SN2 Q Plus jetzt die Module auch im Hochformat montieren. Dadurch können sie die Dachflächen besser ausnutzen und sogar die Trauf- und Firstspalte frei wählen. Das Modulfeld darf auch firstoffen mit der hohen Seite enden. Außerdem können die Handwerker mit dem neuen System die Module an der langen Seite mit dem gleichen Materialaufwand klemmen wie bei der Kurzseitenklemmung. Auf diese Weise können die Monteure auch große Module verbauen.
Auch für das Schrägdach wird ein neues Produkt zu sehen sein: ein verbesserter Dachhaken, der sich sehr schnell und einfach installieren lässt. „Er basiert auf unseren Erfahrungen mit den bisherigen Dachhaken und bildet die Vielfalt der Dachhaken in einem Produkt ab“, erklärt Albert Vonbun, Leiter des Produktmanagements bei Aerocompact.
Die Handwerker können ihn bei vielen verschiedenen Dacheindeckungen nutzen. Der Dachhaken kann auch mit Produktneuheit Nummer drei, dem neuen Blechersatzziegelsystem XM-B, genutzt werden, das die Österreicher ebenfalls auf der Intersolar vorstellen.
Die vierte Neuheit verrät Aerocompact noch nicht. Die Besucher können aber gespannt sein, welche Überraschung sie auf dem Stand in Halle A6 erwartet. So viel sei verraten: Aerocompact wird mit dem neuen Produkt einen weiteren Anwendungsbereich erschließen.