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Webinar: Montage digital planen

Welcher Solarteur kennt nicht die Situation: Die Auftragsbücher füllen sich zusehends. Auch die Lücken, die bisher für die Büroarbeit gelassen wurden, sind inzwischen schon mit neuen Aufträgen gefüllt. Da bleibt dann die Frage: Wann soll diese Büroarbeit, die schließlich auch notwendig ist, erledigt werden?

Bisher nutzen Handwerker Software zur Planung der Anlagen, was den Alltag erleichtert. Schließlich sind hier schon viele Parameter voreingestellt und der Handwerker muss nicht beim Planungsprozess immer wieder von Neuem die Daten und Preise für die Komponenten wie Module und Wechselrichter, Speicher und Wallboxen herauswühlen.

Denn in der Regel sind die Planungswerkzeuge mit Datenbanken der einzelnen Komponenten hinterlegt. Selbst Schnee- und Windlasten lassen sich fast automatisch einfügen, damit der statische Nachweis schneller geht.

Vom Aufmaß bis zur Dokumentation

Doch K2 Systems hat diesen Ansatz der Digitalisierung noch weitergetrieben. „Ich sehe zwei Trends nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Ein Trend ist der Kampf gegen den Klimawandel. Wir versuchen, etwas dagegen zu tun, indem wir ermöglichen, mehr Photovoltaikanlagen zu errichten, und damit die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft erreichen, um den Klimawandel aufzuhalten“, erklärt Matthias Rentschler, Produktmanager bei K2 Systems.

Der zweite Trend ist die Digitalisierung. „Diese beiden Trends kombinieren wir. Denn wir wissen, dass wir mehr Photovoltaik errichten müssen und dass die Arbeitskraft der Installateure zum begrenzenden Faktor wird. Deshalb müssen wir die Installateure mit digitalen Angeboten unterstützen“, sagt Rentschler mit Blick auf die begrenzten Ressourcen der Handwerker.

Deshalb hat sich der Hersteller von Montagesystemen aus dem schwäbischen Renningen nicht nur auf die eigentliche Planung der Anlage konzentriert, deren Rückgrat die Unterkonstruktion ist. Vielmehr hat das Unternehmen die digitalen Angebote um weitere Programme und Softwarelösungen ergänzt und damit eine Gesamtlösung von der Aufnahme der Projektdaten auf der zukünftigen Baustelle bis hin zur Übergabe der Anlage an den Kunden entwickelt. Nur installieren muss der Handwerker noch analog.

Wie diese Gesamtlösung funktioniert und wie die einzelnen Programme untereinander vernetzt sind, erklären Matthias Rentschler und Lisa Zimmer, Produktmanagerin Digital Solutions bei K2 Systems, im Webinar „Einfache und schnelle Planung und Dokumentation von Solaranlagen mit digitaler Unterstützung“, das die Redaktion der photovoltaik zusammen mit dem Montagesystemhersteller aus Renningen veranstaltet hat.

Nutzung am Praxisbeispiel gezeigt

Die Teilnehmer bekamen nicht nur einen Überblick über die einzelnen Softwarelösungen. Vielmehr konnten sie auch die Nutzung anhand eines konkreten Praxisbeispiels verfolgen.

Zunächst aber hat Matthias Rentschler die einzelnen Programme und Apps innerhalb eines möglichen digitalen Gesamtpakets vorgestellt. Dabei betonte er aber, dass jede der drei Softwarelösungen auch einzeln genutzt werden kann, dass sie zusammen aber Zeit für das Wesentliche schaffen: mehr Module zu installieren, indem die Büroarbeit effizienter wird und schneller geht.

Für Apple und Android verfügbar

Die Digitalisierung bei K2 Systems beginnt schon mit der Erfassung der Daten beim Kunden. Dazu hat K2 Systems die Check-App entwickelt. Diese läuft auf dem Smartphone oder Tablet und ist im App Store von Apple und auch im Google Play Store für Android-Betriebssysteme zu finden. „Damit brauchen die Handwerker keine Papierchecklisten, um die Daten für das Projekt aufzunehmen“, sagt Rentschler.

Denn alle Baustellendaten wie Dachneigung, Dachgröße, Gebäudehöhe, Lattenabstand, Dacheindeckung und alle weiteren Angaben, die der Handwerker für die Planung einer Solaranlage braucht, werden direkt in die App eingetragen – inklusive des Standortes der Anlage.

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie im Menüpunkt „Webinare“ auf der Website der photovoltaik..

Foto: K2 Systems

Eine Aufzeichnung der Veranstaltung finden Sie im Menüpunkt „Webinare“ auf der Website der photovoltaik..

Check-App und Base sind synchronisiert

Hier kann der Handwerker auch Kommentare und Fotos hinterlegen, die er vor Ort aufgenommen hat, damit später bei der Auslegung des Systems Details nicht untergehen. In der Check-App sind aber auch selbst schon Daten hinterlegt wie Produktkatalog, Videoanleitungen und Preise für die infrage kommenden Montagesysteme. „Das hilft dem Handwerker auch beim Vertrieb der Anlage. Denn damit bekommt er mit den aufgenommenen und hinterlegten Daten einen verlässlichen Systempreis für die Unterkonstruktion“, sagt Matthias Rentschler. „Dann muss er nur noch die Preise für die Module und Wechselrichter und die Installationskosten addieren und kann dem Kunden schon vor Ort einen Richtpreis für die gesamte Anlage nennen.“

Sind alle Daten aufgenommen und ist der Auftrag vom Kunden erteilt, geht der Handwerker an die eigentliche Planung der Anlage. Dazu öffnet er einfach die Planungssoftware K2 Base und kann die im der Check-App eingetragenen Daten direkt importieren.

Planung in fünf Schritten

Denn beide Programme sind miteinander synchronisiert. „Die Nutzung der Check-App ist aber kein Muss, um die Anlage im Planungstool Base auszulegen“, betont Lisa Zimmer. Der Handwerker kann das Aufmaß auf der Baustelle auch weiterhin auf Papier erledigen und hinterher die Daten in das Base eingeben.

Die eigentliche Auslegung der Anlage geschieht dann in Base in fünf Schritten. Zunächst gibt der Planer den Standort der Anlage ein. K2 Systems hat in Base auch Google Maps integriert, sodass der Handwerker mit diesem Standort weiterplanen kann.

Moduldatenbank hinterlegt

Danach legt er die Unterkonstruktion aus und nutzt dazu die Daten aus dem Aufmaß – entweder aus der Check-App oder die in Base eingepflegten Angaben. Hier kann er direkt in das Bild des Daches in Google Maps hineinplanen. Bei einem Neubau legt er die Anlage auf der freien Fläche anhand der Dachmaße aus.

Im Anschluss daran fügt er die Module ein. Dazu hat K2 Systems in Base eine Moduldatenbank hinterlegt. „Hier sind alle Module enthalten, die es derzeit auf dem Markt gibt“, sagt Lisa Zimmer. „Sollte doch ein Modul nicht in der Datenbank enthalten sein, kann der Handwerker uns das Datenblatt zuschicken und wir nehmen es mit auf. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, ein benutzerdefiniertes Modul direkt einzugeben, und so kann gleich weitergeplant werden.“

Im nächsten Schritt muss der Planer noch die Wind- und Schneelasten berücksichtigen. Dazu ist eine entsprechende Karte hinterlegt. Anhand der Postleitzahl, die der Handwerker eingibt, erscheint der Standort auf der Karte, wo er die korrekten Lasten ablesen kann. Das Planungsprogramm erstellt daraus automatisch einen statischen Nachweis auf der Basis der aktuellen
Normen.

Anbindung zur Leistungselektronik

Um auch die weitere Planung der Anlage zu vereinfachen, wurde Base um K2+ erweitert. Dies ist eine Schnittstelle zu Planungsprogrammen verschiedener Wechselrichterhersteller. Der Planer kann die für die Auslegung der Leistungselektronik und die Verkabelung relevanten Daten aus Base direkt in das Planungsprogramm des Wechselrichterherstellers übernehmen und damit weiterarbeiten. Das spart die abermalige Eingabe der Daten zum Projekt.

Zudem kann der Planer über K2+ auch gleich auf die Software zur Ertragsberechnung Archelios Pro von Trace Software zugreifen. Auch hier kann er die Erträge der Solaranlage mit den Daten aus Base simulieren. „Wir haben festgestellt, dass es besser ist, die Ertragssimulation erst nach der Planung der Anlage durchzuführen, da dann auch sämtliche Änderungen miteinfließen, die sich seit der Aufnahme der Projektdaten entweder in der Check-App oder auf Papier ergeben haben“, weiß Matthias Rentschler.

Am Ende kann der Handwerker eine Stückliste und einen Montageplan herunterladen. Diese Stückliste wird kann er sich entweder als PDF oder als Excel-Datei ausgeben lassen. „Wir haben das schon oft benutzt. Gerade diese Ausgabe im Excel-­Format hat Vorteile. Denn diese Datei können wir wieder direkt in den Warenkorb des Lieferanten einlesen“, erklärt Joachim Köpfer.

Alle Informationen auf einen Blick

Er ist Solarteur mit einem eigenen Installationsbetrieb, der Köpfer Gebäudetechnik in Tannhausen am Rande des Nördlinger Ries in Baden-Württemberg. Köpfer hat sich zudem bereit erklärt, die Softwarelösungen von K2 Systems in der praktischen Anwendung auf Herz und Nieren zu testen. „Den statischen Nachweis, den das Base generiert, legen wir wiederum genauso wie den Montageplan als PDF ab“, erklärt Köpfer. „Auf diesen können dann alle Mitarbeiter zugreifen. Denn sie nutzen auch die neue Docu-App von K2 Systems.“

Mit dieser App, die seit April 2021 im App Store und Google Play Store zur Verfügung steht, kann der Handwerker die komplette Anlagendokumentation durchführen. Die Docu-App greift dabei auf alle Daten aus Base zurück. Da dort wiederum alle Angaben aus der Check-App abgelegt sind, finden sich in der Docu-App schon am Ende der Planung sämtliche Angaben zum Montagesystem und zu den verbauten Komponenten.

Die drei Softwareanwendungen sind miteinander synchronisiert, sodass Daten nur ein Mal eingegeben werden müssen – alles mit nur einem Account.

Foto: K2 Systems

Die drei Softwareanwendungen sind miteinander synchronisiert, sodass Daten nur ein Mal eingegeben werden müssen – alles mit nur einem Account.

Hinweise von Handwerkern aufnehmen

In die Docu-App können auch noch zusätzliche Informationen abgelegt werden, wie die Seriennummern von Modulen und Wechselrichtern. „Derzeit legen das die Handwerker als Foto ab, denn wir haben noch kein Feld in der App, in der diese eingetragen werden“, sagt Lisa Zimmer.

Doch wenn das für die Nutzer in Zukunft von Bedeutung ist, dann kann die Abteilung Digital Solutions bei K2 Systems ein solches Feld in einen der kommenden Releases mit aufnehmen. Denn grundsätzlich sind die Entwickler offen für die Hinweise der Handwerker, welche zusätzlichen Funktionen die App aufwerten könnten.

Alle Mitarbeiter haben ein Tablet

Die Docu-App synchronisiert sich mit dem Base. Diese Verbindung zum Planungsprogramm hat einen weiteren Vorteil. „Wenn der Planer im Büro etwas am Projekt umarbeitet, müssen die Handwerker auf der Baustelle dieses nur noch einmal neu synchronisieren und haben sofort die Änderung im Montageplan“, sagt Joachim Köpfer. „Deshalb haben inzwischen alle unsere Mitarbeiter ein Tablet. So kann jeder von ihnen auf das Projekt zugreifen.“

In der Docu-App können auch noch zu erledigende Aufgaben hinterlegt werden. Deshalb stellt K2 Systems diese sowohl als App für mobile Geräte als auch für Desktopgeräte zur Verfügung. Es ist ein kleines Projektmanagement integriert.

Über ein Farbsystem sieht der Handwerker auf der Baustelle, welche Arbeiten noch anstehen, und erst wenn er diese erledigt hat, schiebt er sie in den nächsten Status. Hier kann auch eine Mängelliste erstellt werden, die die Mitarbeiter auf der Baustelle abarbeiten müssen, bevor der Generator in Betrieb genommen wird.

Unterschrift direkt auf dem Tablet

Erst dann nimmt der Kunde die Anlage mit seiner Unterschrift direkt auf dem Smartphone oder Tablet ab. „Danach können keine Änderungen am Projekt mehr vorgenommen werden“, betont Lisa Zimmer. „Das ist auch eine Sicherheit für die Handwerker. Denn dann ist der Zustand der Anlage bei Übergabe festgeschrieben und sollten später Probleme auftreten, kann genau auf diesen Stand zurückgegriffen werden“, ergänzt Matthias Rentschler.

Die gesamten Daten werden auf einem Server zwischengelagert, der in Deutschland steht. „Wir halten die gesamten Datenschutzrichtlinien ein“, betont Rentschler. Von diesem Server kann der Handwerker die Dokumentation entweder selbst herunterladen. Die entsprechende PDF-Datei kann er auf einem USB-Stick speichern oder seinem Kunden übergeben. Er kann auch eine Kopie des PDFs bei sich selbst ablegen und hat so immer schnellen Zugriff, falls Fragen oder Probleme auftauchen.

Er kann sie auch seinem Kunden per Mail zuschicken. Denn beim Download öffnet die App das Mailprogramm. In der automatisch erzeugten Mail ist ein Link zum Download enthalten. So lassen sich auch große Projektdokumentationen verschicken.

Logo des Betriebs eingefügt

Diese Dokumentation ist zudem mit dem Logo des Handwerksbetriebs versehen. Dieses gibt der Handwerker beim Anlegen seines Zugangs zu den digitalen Lösungen von K2 Systems direkt ein. Hier gibt es auch die Möglichkeit, Adresse und Kontaktdaten zu speichern, die dann automatisch in jede Dokumentation eingefügt werden. Einfach ist hier, dass der Handwerker für alle drei Programme des digitalen Werkzeugkastens nur einen Zugang benötigt und nicht für jedes einzeln ein Benutzerkonto anlegen muss.

Grundsätzlich ist die Nutzung der Check-App und von K2 Base kostenlos. Für die Nutzung der Docu-App hingegen muss der Handwerker einen Obolus zahlen. Nach dem Download und der Anmeldung hat jeder fünf Projekte frei, um die App zu testen. „Wenn er dann feststellt, dass sie für ihn keinen Mehrwert bietet, muss er nichts tun, denn auch danach fallen erst Kosten an, wenn er sie weiterhin nutzt“, erklärt Lisa Zimmer.

Dazu muss er allerdings zunächst seine Zahlungsdaten hinterlegen. So ist auch abgesichert, dass nicht aus Versehen mehr als fünf Projekte kostenlos dokumentiert werden, und der Handwerker ist über den Zeitpunkt informiert, ab dem er in den kostenpflichtigen Bereich kommt.

Kosten schnell eingespielt

Derzeit liegen diese Kosten bei 3,49 Euro pro Projekt, das dokumentiert wird. Diese fallen erst an, wenn die Dokumentation beendet ist. Allerdings hat K2 Systems einen Deckel eingezogen. „Denn der Handwerker bezahlt nur maximal 15 Dokumentationen pro Monat. Errichtet und dokumentiert er in einem Monat mehr Anlagen, fallen darüber hinaus keine weiteren Kosten an“, beschreibt Lisa Zimmer den Ansatz.

Für Joachim Köpfer zahlt sich das aber aus. „Denn bis im Büro für eine Dokumentation alle Unterlagen zusammengestellt und in einem Ordner abgeheftet sind, ist ein Mitarbeiter mindestens anderthalb Stunden beschäftigt“, sagt er. Mit der Docu-App wird die Dokumentation gewissermaßen nebenbei während der Planung und Installation der Anlage bereits fertiggestellt. Die Anzahl der Mitarbeiter, die auf eine Dokumentation zugreifen können, ist unbegrenzt.

Handwerker müssen immer mehr Anlagen mit den gleichen zeitlichen Ressourcen errichten.

Foto: K2 Systems

Handwerker müssen immer mehr Anlagen mit den gleichen zeitlichen Ressourcen errichten.