Ein digitalisierter Zertifizierungsprozess von Photovoltaikanlagen soll den Prozess deutlich schneller machen. Die Idee eines digitalen Tools entstand im Venture Builder Enpulse, einer 100-Prozent Tochter des Konzerns EnBW. „Neben neuen Fachkräften braucht es auch effizientere und digitale Prozesse, die helfen den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen“, erläutert Jelena Mrvelj, Geschäftsführerin von Nue.
Digitale Plattform vereinfacht Zertifizierung
Das erste Produkt des Startups ist eine Plattform, die Installationsbetriebe, Fachplaner und Zertifizierungsstellen zusammenbringt und alle Akteure Schritt für Schritt durch den Prozess führt. Durch eine vollautomatisierte Bereitstellung von Daten und individuell geforderter Unterlagen, Hilfestellung, Plausibilitätschecks auf Basis von künstlicher Intelligenz sowie einheitlichen Strukturen wird der Zeitaufwand um das Fünffache reduziert, verspricht der junge Unternehmen. Der manuelle Zertifizierungsprozess dauert so statt mehreren Monaten nur noch wenige Wochen.
Tausende Solaranlagen warten auf Zulassung
Aktuell werden schätzungsweise 3.000 bis 3.500 Photovoltaikanlagen in der Größenklasse zwischen 135 bis 950 Kilowatt pro Jahr ans Netz angeschlossen. Ab 2027 wird sich dies auf bis zu 15.000 Anlagen steigern. Doch bereits jetzt können viele Anlagen nicht in Betrieb genommen werden. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft warteten 2022 rund 1.000 fertige Solaranlagen auf ihre Zulassung. Der Grund dafür waren demnach fehlende Zertifikate.
Derzeit gibt es für Anlagebetreiber eine Übergangsregelung. Sie können mit ihrer Anlage ans Netz gehen und die Zertifikate nachreichen. „Das löst aber nicht das Problem, dass die Zertifizierung in ihrer jetzigen Form einfach zu aufwendig ist“, sagt Mrvelj. Ohne digitale Alternativen sind die Ausbauziele der Bundesregierung eher nicht zu schaffen. (nhp)
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