Nach unserem Aufruf im Oktober sind mehr als fünf Wochen vergangen. In einem neuerlichen Telefonat bestätigt Biohaus-Gründer Willi Ernst: „Wir haben sehr viel Zuspruch erhalten, zum Beispiel aus Taiwan, wo die Solarbahnen von Unisolar seinerzeit hergestellt wurden“, erzählt er. „Und im Januar bekommen wir eine Abbauanlage aus Luxemburg, insgesamt 300 Kilowatt mit Kabeln und Wechselrichtern, also komplett.“
Erster Aufruf: Biohaus-Stiftung sucht solare Dachbahnen von Unisolar
Aus Luxemburg kommen 300 Kilowatt
Die Luxemburger Anlage besteht aus gerahmten Unisolar-Modulen, die seinerzeit 160 Watt leisteten. Die Module nutzten amorphes Dünnschichtsilizium als photoaktiven Halbleiter, ihr Wirkungsgrad erreichte sechs Prozent. „Mit dieser Anlage planen wir schon, ein Krankenhaus in der Ukraine auszustatten.“ Der Chefarzt der Klinik kam kürzlich selbst nach Paderborn, um die Hilfsaktion abzustimmen.
DAS Solar bietet gleichfalls Unterstützung an
Die Dachbahnen sind unauffällig und werden von russischen Drohnen nicht als Solarmodule erkannt. Nach dem Aufruf hat sich auch die österreichische Firma DAS Solar bei Willi Ernst gemeldet.
DAS Solar fertigt sehr leichte Module auf Carbonsubstrat. Die Module werden als Streifen angeboten, die zwischen die Hochsicken von Trapezdächern passen. Die Module wurden speziell für denkmalgeschützte Metalldächer und Industriedächer entwickelt. „Das ist richtig Klasse, wie uns die Leute unterstützen wollen“, resümiert Willi Ernst. „In unserer Branche ist das Vielen eine Herzensangelegenheit. Sie wollen nicht nur Kohle verdienen, sondern etwas vernünftiges machen.“
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Auch kristalline Module werden angenommen
Aufgrund des Erfolgs will die Biohaus-Stiftung ihr Engagement mit ihren Partnern aus der Ukraine ausbauen. Derzeit laufen die Planungen für Anlagen für ein Kinderheim und eine Klinik in der Ostukraine, unmittelbar im Kriegsgebiet. „Die Module, die wir im ersten Aufruf eingesammelt haben, sind schon für Anlagen verplant“, erklärt Ernst. „Biohaus stellt die Anlagenpakete zusammen, komplett mit allem Zubehör. Der Transport und die Installation erfolgt durch unsere ukrainischen Partner.“
Ab sofort werden auch kristalline Module angenommen, sofern sie mechanisch und elektrisch noch nutzbar sind. „Am besten ist, wenn mich Interessenten vorher kontaktieren“, empfiehlt Willi Ernst. „Dann entscheiden wir, ob die abgebauten Anlagen für unsere Zwecke taugen. Entweder werden die Module zu uns nach Paderborn geschickt. Oder wir holen sie ab.“
Stadt stellt Lagerflächen bereit
Die Stadt Paderborn unterstützt das Vorhaben, indem sie Flächen zur Lagerung der Module und des Zubehörs bereitstellt. Eine frühere Kaserne der britischen Armee wurde teilweise zur Unterkunft für ukrainische Flüchtlinge umgebaut. Ein Teil wird nun zum Modullager.
Am besten eignen sich komplette Anlagen, die abgebaut wurden, mit Modulen, Wechselrichtern, Untergestellen und Kabeln. Wer Solarmodule und Komponenten für die Ukraine beitragen möchte, melde sich gern bei Willi Ernst, unter dieser E-Mail:
willi.ernst@biohaus-stiftung.org
Weitere Aktionen für die Ukraine:
Website des BSW Solar zur Kampagne Solar hilft