Das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft in Wien hat einen Entwurf für eine Reform des Elektrizitätswirtschafts- und Organisationsgesetzes, kurz Elwog, vorgelegt. Damit will es in Österreich den Weg für Mieterstromprojekte ebnen. Dazu soll das Konzept einer gemeinschaftlichen Erzeugungsanlage im Gesetz verankert werden. Eine Erzeugungsanlage wird an die Hauptleitung des Gebäudes angeschlossen. Über diese wird der Solarstrom an die Mieter verteilt, die sich daran beteiligen wollen. Damit bleibt die freie Lieferantenwahl gewahrt. Der Überschussstrom wird ins Netz eingespeist. Intelligente Zähler messen mit viertelstündlicher Auflösung den Stromverbrauch jedes einzelnen Mieters und die Erzeugung der Photovoltaikanlage. Ein Zweirichtungszähler an der Grundstücksgrenze registriert die Einspeisung von Überschussstrom ins Netz und den Bezug von Reststrom aus dem Netz. So kann der Netzbetreiber bei der Abrechnung den direkt im Gebäude verbrauchten Solarstrom saldieren und über die intelligenten Zähler jeder einzelnen Wohneinheit zuordnen.
Der Entwurf für die Novelle des Elwog befindet sich derzeit im Abstimmungsprozess mit den Bundesländern, mit Österreichs Energie sowie anderen Verbänden und Unternehmen. Der nächste Schritt wird ein Begutachtungsverfahren sein, während dessen weitere Verbesserungsvorschläge eingebracht werden können. Danach wird das Ministerium eine entsprechende Regierungsvorlage erstellen und den parlamentarischen Gesetzgebungsprozess in Gang setzen. Das Ziel ist, die Novelle des Elwog noch in diesem Jahr abzuschließen.