Greenovative vertreibt seit 2013 kleine private und große gewerbliche Photovotlaikdachanlagen. Im Interview berichtet Geschäftsführer Bernd Brandstätter, wie er sich mit seinem Unternehmen neu aufgestellt hat, gerade in der Zeit, als es zum ersten mal für die Photovoltaikbranche in Deutschland schwierig wurde.
Herr Brandstätter, die Firma Greenovative wurde 2013 gegründet. Was genau ist Ihr Geschäft?
Bernd Brandstätter: Das Unternehmen haben wir im Sommer 2013 gegründet, 2014 war das erste volle Geschäftsjahr. Wir liefern kleine Dachanlagen für Privatkunden in der Region, aber auch größere Gewerbeanlagen bis 750 Kilowatt. Im Heimsegment bauen wir Speicher ein, bei den Gewerbekunden entwickelt sich die Nachfrage recht gut. Die Grenze von 750 Kilowatt ist ärgerlich, 2016 hatten wir vier Dachprojekte mit jeweils fast zwei Megawatt. Nun wollen wir mehrere Freiflächenparks entwickeln, in diesem Segment wird einiges kommen.
Was haben Sie vor zehn Jahren gemacht?
Im Jahr 2007 war ich gerade mit meinem Vordiplom beschäftigt, als Student des Wirtschaftsingenieurwesens in Erlangen. Seinerzeit war ich noch unentschlossen, was meine berufliche Karriere betraf. Allerdings hatte ich ein grünes Herz. Ich erinnere mich genau, dass mein Onkel vor Jahren eine Photovoltaikanlage auf das Dach meines Elternhauses montiert hat. Damals war ich 15 Jahre alt, das hat mich mächtig interessiert.
Wie sind Sie beruflich zu den erneuerbaren Energien gekommen?
2011 stieg ich bei der Firma Storm Energy in Nürnberg ein, einigen über den Sunsniffer bekannt. In der Krise 2013 haben drei Kollegen und ich uns neu orientiert und die Firma Greenovative gegründet. Seinerzeit gerieten einige große EPCs ins Straucheln, da öffnete sich für uns eine Lücke. Im ersten Halbjahr 2014 haben wir immerhin rund sechs Megawatt gebaut.
Was hat Sie ermuntert, in der Photovoltaikbranche zu bleiben?
Die Anlagenpreise sanken immer weiter. Also war klar, dass wir eines Tages wirtschaftlich sein würden. In diesem Markt aktiv zu bleiben hatte Sinn. Vor zwei oder drei Jahren haben wir als Branche diesen Punkt tatsächlich erreicht. Greenovative wurde in einem stark schrumpfenden Markt gegründet. Wir hatten nur geringe Kosten, mit einem kleinen, aber sehr kompetenten Team. Auf diese Weise konnten wir auch größere Gewerbekunden gewinnen.
Blicken wir ein Jahrzehnt nach vorn …
Zunächst einmal gehe ich davon aus, dass wir die Zubauziele der Bundesregierung bis dahin erreichen oder gar mehr installieren. Die Preise für Photovoltaik, Windstrom und Stromspeicher werden weiter sinken, sodass wir hoffentlich 50 bis 60 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien im Netz haben werden. Sonnenstrom wird vermutlich 16 bis 17 Prozent des Strombedarfs decken. Die Speicherbatterien werden in privaten Wohngebäuden zum Standard. Im Gewerbe werden sie neben dem Eigenverbrauch durch Spitzenlastkappung oder Regelenergie neue Geschäftsfelder eröffnen, auch unabhängig von der Photovoltaik. Jedes fünfte Auto in Deutschland könnte elektrisch fahren.
Das Gespräch führte Heiko Schwarzburger. Abonnenten lesen das komplett Interview in der aktuellen Ausgabe des Fachmagazins photovoltaik oder online auf www.photovoltaik.eu.