Der Klima- und Energiefonds hat zusammen mit der Oemag eine interaktive Karte erstellt, in der die Anzahl der Photovoltaikanlagen und die Solarstromleistung der Gemeinden Österreichs abgebildet sind. Allerdings werden nur die mit Bundesmitteln geförderten Anlagen erfasst.
Der österreichische Klima- und Energiefonds (Klien) hat zwischen 2008 und 2018 insgesamt 60.737 Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 340 Megawatt gefördert. Wo diese Anlagen stehen und wie groß jede Einzelne ist, zeigt eine neue, interaktive Onlinekarte, die der Klien zusammen mit der Ökostromabwicklungsstelle (Oemag) auf der Internetseite des statistischen Amtes Österreichs freigeschaltet hat.
Potenzial noch nicht ausgeschöpft
Jeder Interessent kann hier sehen, wie die einzelnen Gemeinden beim Umstieg auf Photovoltaik vorangekommen sind. Denn anhand der farblichen Abstufungen wird angezeigt, wie viel Photovoltaikanlagen oder Solarstromleistung pro 1.000 Einwohner in den einzelnen Gemeinden vom Klien oder von der Oemag gefördert wurden. „Die Karte zeigt einerseits, dass vielen Gemeinden der Ausbau der Photovoltaik ein wichtiges Anliegen ist“, sagt Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klien. „Andererseits gibt es große regionale Unterschiede und das Potenzial ist bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Wenn jede Gemeinde nur halb so viel Photovoltaikleistung errichtet wie die erfolgreichste Gemeinde, dann könnten die Ziele der Klima- und Energiestrategie im Bereich Photovoltaik problemlos erreicht werden.“ Er fordert deshalb ein klares Bekenntnis der politischen Entscheidungsträger in den Gemeinden und Regionen für den Ausbau.
Oberösterreich liegt vorn
Die meisten Solaranlagen pro Einwohner sind in der kleinen Vorarlberger Gemeinde Warth installiert. Dort hat jeder siebente Haushalt eine Solaranlage errichtet. Die höchste Solarstromleistung pro Einwohner erreicht Mettersdorf, eine Gemeinde im Süden der Steiermark. Dort haben die etwa 1.300 Einwohner Solaranlagen mit einer Gesamtleistung von 4.162,98 Kilowatt installiert. Im Ranking der Bundesländer liegt Oberösterreich vor Niederösterreich, Vorarlberg und dem Burgenland. Noch viel Potenzial liegt in Salzburg, Kärnten und Tirol brach.
Allerdings zeigt die Karte ausschließlich die mit Bundesförderung errichteten Anlagen. Das ist gut ein Fünftel der in Österreich installierten Solarstromleistung. Dazu kommen noch die Anlagen, die mit Mitteln der Bundesländer gefördert wurden. „Durch die grafische Aufbereitung unserer Daten ist ab sofort für alle gut ersichtlich, wie unterschiedlich die Gemeinden auf Photovoltaik setzen“, sagt Horst Brandlmaier, Vorstand der Oemag. „Wir wollten allerdings nicht nur eine schöne Karte erstellen, sondern wollen das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Potenziale des Energieträgers schärfen“, begründet er den Mehrwert dieser Karte, auch wenn nur ein Teil der Solarstromleistung Österreichs darauf abgebildet ist. (su)