Belectric hat in Berlin die erste Dachanlage errichtet, in der das Unternehmen seine 1.500-Volt-Technologie eingebaut hat. Die Herausforderung ist dabei die Auslegung der Modulstrings und des Wechselrichterkonzepts.
Der Systemanbieter und Planer von Photovoltaikanlagen Belectric aus dem fränkischen Kolitzheim hat seine erste Dachanlage mit einer Gleichspannung von 1.500 Volt errichtet. Damit kratzen die Franken am oberen Ende der Niederspannung und sind in der Lage, auch direkt in das Mittelspannungsnetz einzuspeisen. Bisher nutzte das Unternehmen diese Technologie nur für Solarparks. In Berlin-Marienfelde haben die Franken jetzt auch die erste Dachanlage errichtet, die mit 1.500 Volt ins Netz einspeist.
Nach Angaben des Unternehmens ist es die weltweit erste Dachanlage, die mit der 1.500-Volt-Technologie ausgerüstet ist. „Die höhere Systemspannung ermöglicht es, die Systemkosten zu senken“, erklären die Franken. „Denn durch die hohe Spannung wird der Materialeinsatz im Kabelsystem und im Bereich der Leistungselektronik gesenkt und damit Kosten eingespart. Zusätzlich hilft das 1.500-Volt-System Degradationseffekte wie den PID-Effekt zu vermeiden.“
Auslegung der Anlage ist nicht einfach
Ganz einfach ist die Errichtung einer solchen Anlage aber nicht. Vor allem hinsichtlich der Einhaltung der Richtlinien und Vorschriften sei der Bau eines solchen Generators sehr anspruchsvoll, erklären die Franken. Denn für einen sicheren Betrieb müssen neben der Gleichstromverteilung auch die Module und Wechselrichter für die hohe Gleichspannung ausgelegt sein. Dies hat Belectric schon bei den Solarparks praktiziert. Doch für Dachanlagen sind die Gefährdungspotenziale durch die hohe Spannung nicht zu unterschätzen. Schließlich legt die Niederspannungsrichtlinie fest, dass die Anlagen weder das Gebäude noch Leben gefährden dürfen. Dazu gehört auch, dass die Anlage sicher auf dem Dach steht. Hier brauchen die Planer eine leichte Unterkonstruktion, die möglichst ohne Dachdurchdringung auskommt und trotzdem hohen Windlasten standhält.
Der Generator ist Teil eines Hybridkraftwerks, das in Zusammenarbeit mit General Electric und Kofler Energies in Berlin-Marienfelde errichtet wurde. Zum gesamten Kraftwerk gehören noch eine flexible KWK-Anlage und ein großer Batteriespeicher, den ebenfalls Belectric geliefert hat. Die 6.900 Dünnschichtmodule auf der Produktionshalle in Berlin leisten insgesamt 621 Kilowatt. „Das besondere Highlight der Anlage ist aber das hohe Spannungsniveau“, betont Michael Krause, Geschäftsführer von Belectric PV-Dachsysteme. (su)