Der britische Markt für Dachanlagen und kleine Solarparks ist im vergangenen Jahr gewachsen. Insgesamt gingen Generatoren mit einer Leistung von 700 Megawatt in Betrieb. Dies führt zur Absenkung der Einspeisetarife.
Mehr als 125.000 britische Hauseigentümer und Unternehmer haben sich im vergangenen Jahr für eine Photovoltaikanlage entschieden. Sie haben Solarstromgeneratoren mit einer Gesamtleistung von gut 700 Megawatt installieren lassen. Diese Zahlen hat das Londoner Ministerium für Energie und Klimaschutz (DECC) jetzt veröffentlicht. „Diese Steigerung der Nachfrage nach kleinen Photovoltaikanlagen für Wohngebäude ist der Grund dafür, dass zum ersten Mal seit 2012 die Tarife, die für diese kleinen Solaranlagen gezahlt werden, nicht nur aufgrund der automatische Reduzierung sinkt, sondern auch wegen der großen Anzahl von Anlagen, die bis zum Ende des Jahres installiert wurden“, erklärt der Branchenverbrand Solar Trade Association (STA).
Nachfrage steigt am Jahresende
In dieses Segment gehören aber nicht nur die kleinen privaten Dachanlagen, sondern auch die etwas größeren Generatoren mit einer Leistung zwischen zehn und 50 Kilowatt, die in der Regel auf Schulen, kommunalen oder Gewerbegebäuden installiert werden. Solche Anlagen wurden vor allem zwischen Oktober und Dezember des vergangenen Jahres gebaut. Allein in diesem Zeitraum stieg die Nachfrage um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum vorhergehenden Quartal. Dies führt dazu, dass auch die Einspeisevergütung für Anlagen dieser Größe sinkt. „Die jüngste Statistik zeigt, dass der Markt der Solaranlagen mit Einspeisevergütung kräftig wächst, sowohl bei privaten und gewerblichen Photovoltaikanlagen als auch bei kleinen Freiflächenanlagen“, kommentiert David Pickup, Analyst bei der STA. „Wir freuen uns besonders, dass der Markt der großen Dachanlagen gut wächst. Hier wurden im vergangenen Quartal 164 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 33 Megawatt installiert. Doch es ist nicht genug. Wie wir in unserem eigenen Modell einer Einspeisevergütung gezeigt haben, müssen wir uns stärker darum kümmern, dass noch mehr Solaranlagen auf Dächer gebaut werden und die Förderungen sukzessive so abgesenkt werden, dass die Industrie ihr Ziel der Solarenergie ohne Subventionen erreicht. Unser Unabhängigkeitsplan für die Solarenergie zeigt, wie die Einspeisetarife verändert werden müssten, um mehr Solaranlagen mit einem möglichst geringen finanziellen Zusatzaufwand zu installieren.“
Einspeisevergütung umgestalten
Die größte Anlagen, die eine Einspeisevergütung bekommen, sind Generatoren mit einer Leistung zwischen 50 Kilowatt und fünf Megawatt, also größere Industrieanlagen und kleine Solarparks. In diesem Segment war der Zubau im vergangenen Jahr zwar nicht hoch genug für eine zusätzliche Absenkung der Tarife. Doch wird auch hier die Einspeisevergütung aufgrund der Basisdegression weiter abgesenkt. „Ein Wort der Warnung für große Dachanlagen und kleine kommunale Solarparks: Wenn die Einspeisevergütung nicht umgestaltet wird, wie wir es in unserem Plan zur Unabhängigkeit der Solarenergie von der Förderung dargestellt haben, könnten die Tarife alsbald auf fast Null gesenkt werden, was dazu führt, dass dieses Schlüsselsegment für den Solarmarkt zum Erliegen kommt“, betont Pickup. (su)