Der BSW Solar hat den Leitfaden für Mieterstromprojekte an die neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst. Die aktualisierte Version ist jetzt erschienen und beschreibt, wie Mieterstromprojekte umgesetzt werden können.
Nach der Verabschiedung des Mieterstromgesetzes vor wenigen Wochen hat der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar) seine kostenlose Infobroschüre „Geschäftsmodelle mit Mieterstrom“ komplett überarbeitet und an die neuen rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angepasst. „Mit dem kostenlosen Leitfaden wollen wir Stadtwerken und der Immobilienwirtschaft eine Hilfestellung an die Hand geben, um ihre Mieter und Kunden künftig erfolgreich mit preiswertem Solarstrom zu versorgen und damit gleichzeitig stärker an sich zu binden“, erklärt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW Solar. Der Branchenverband reagiert damit auch auf das gestiegene Interesse in der Energie- und Wohnungswirtschaft an der Errichtung von Photovoltaikanlagen auf Mietwohngebäuden. Zudem hat der BSW Solar festgestellt, dass vor allem Stadtwerke in Zusammenarbeit mit Immobilienunternehmen und Wohnungsbaugenossenschaften ein immer größeres Interesse zeigen, den Bewohnern ihren Gebäude attraktive Mieterstromtarife anzubieten.
Alle relevanten Gesetze einbezogen
Mit dem Leitfaden durchleuchten Harald Will, Geschäftsführer von Urbane Energie mit Sitz in München und Fabian Zuber vom Berliner Beratungsinstitut L°Energy im Auftrag des BSW Solar das gesamte Mieterstromgesetz. Sie erklären auf 56 Seiten detailliert, wie die neuen rechtlichen Regelungen aus Mieterstromgesetz funktionieren und sich auf die Projekte und deren Finanzierung und Wirtschaftlichkeit auswirken. Zudem geben sie Hinweise, worauf bei der Planung und beim Bau einer Mieterstromanlage zu achten ist und wie sich die Investition für alle Beteiligten rechnet. Dazu haben sie sämtliche Gesetzesänderungen durchforstet, die auf das Mieterstromgesetz zurückgehen.
In einem weiteren Abschnitt beschreiben die Autoren des Leitfadens, wie der im Gebäude verbrauchte Solarstrom konkret zu messen und wie der Mieterstrom abzurechnen ist. Denn zum Mieterstrom gehört nicht nur die Solarenergie vom Dach. Vielmehr ist er eine Kombination aus Photovoltaik- und Netzstrom, der gemeinsam abgerechnet werden muss. Zudem geben sie konkrete Hinweise, wie der Mieterstromvertrag ausgestaltet werden muss, damit die freie Wahl des Stromanbieters durch die Hausbewohner gewahrt bleibt.
Projektbeispiele zeigen, dass es geht
Abgerundet wird der Leitfaden durch die Beschreibung von Projekten, die von Genossenschaften, kommunalen und gewerblichen Immobilienunternehmen und Wohnungseigentümergemeinschaften umgesetzt wurde. Weitere Beispiele zeigen, wie Stadtwerke, Ökostromanbieter und Energiegenossenschaften im Segment des Mieterstroms ein zusätzliches erfolgreichen Standbein schaffen können. Außerdem machen die Autoren anhand konkreter Beispielrechnungen die Rentabilität der Mieterstromprojekte unter den neuen Rahmenbedingungen klar. Im Abschnitt wirtschaftliche Rahmenbedingungen unterbreiten sie auch einen Vorschlag für die Berechnung des Mieterstromtarifs, so dass alle Beteiligen an den Vorteilen der direkten Nutzung des Solarstroms vom Dach beteiligt werden.
Um auf konkrete Fragen genauer eingehen zu können, veranstaltet der BSW Solar gemeinsam mit der Intersolar Europe außerdem am 7. September dieses Jahres ein Webinar zum Thema Mieterstrom. Hier können sich Interessenten informieren, worauf sie bei der Umsetzung von Mieterstromprojekten achten müssen, welche Anforderungen sie erfüllen müssen. Ein zentrales Thema wird die Umsetzung von Quartierslösungen sein. (su)