Die Gestellsysteme von Schletter werden auf der ganzen Welt verbaut. Das Unternehmen hat in vielen Ländern den Markteintritt gemeistert. Ein Selbstläufer war das nicht, zumal jedes Land seine ganz eigenen Besonderheiten hat.
Viele deutsche Hersteller haben in den letzten Jahren den Schritt in ausländische Märkte getan. Nicht alle mit Erfolg. Die notwendigen Investitionen zu stemmen, ein internationales Management auf die Beine zu stellen und das richtige Händchen bei all den Tausend Einzelentscheidungen zu beweisen, ist kein Selbstläufer. Der Montagesystemhersteller Schletter hat bewiesen, dass ein mittelständisches Unternehmen diesen Weg erfolgreich beschreiten kann. Heute ist die Schletter-Gruppe weltweit aktiv. Und in einer Phase, in der viele deutsche Solarunternehmen vom Markt verschwunden sind, hat ihr das anziehende Auslandsgeschäft das Überleben gesichert.
Doch eine wichtige Grundlage für den internationalen Erfolg ist ein stabiler Heimatmarkt. Hier gab es auch bei Schletter in den letzten Jahren erhebliche Umsatzrückgänge. Diese sind dank des internationalen Geschäfts zwar noch zu verkraften, aber nicht auf Dauer. Hinzu kommt, dass Schletter in Deutschland auch noch andere, nichtsolare Geschäftsbereiche hat, die das Ergebnis der Gruppe belasten. Deshalb hat die Schletter-Gruppe jetzt einen Restrukturierungsprozess begonnen, mit dem sie vor allem ihr Heimatgeschäft wieder auf wirtschaftlich solide Füße stellen will. Und: In Zukunft will sich Schletter ganz auf das Solargeschäft konzentrieren.
Neuausrichtung notwendig
Gesellschafter und finanzierende Banken setzten im Dezember 2015 Tom Graf als Geschäftsführer ein. Er hat schon bei anderen Unternehmen Restrukturierungen auf die Schiene gebracht. Auf die Frage, wie er auf die internationalen Aktivitäten von Schletter blickt, antwortet er: „Schletter hat bereits einen ausgeprägten internationalen Fußabdruck und eine gute Ausgangsbasis in vielen wichtigen Märkten. Ohne die Erschließung dieser Märkte hätte sich das Unternehmen sicher nicht so erfolgreich behaupten können.“
Die internationale Ausrichtung der Gruppe sei deshalb enorm wichtig gewesen und auch weiterhin Teil der Strategie. „International geht es jetzt darum, die Interaktionen zwischen den einzelnen Gesellschaften weiter zu verbessern und auf die Marktbedürfnisse zuzuschneiden.“ Auch müsse man sich genau ansehen, welche Märkte es sich zu entwickeln lohnt. Einige spezielle Märkte seien für Mittelständler einfach schwierig und zudem vielleicht nicht immer strategisch bedeutsam, wie zum Beispiel Korea oder Indien, ergänzt er. (Petra Franke)
Den vollständigen Artikel lesen Sie in der Juniausgabe der photovoltaik, die am 16. Juni 2016 erscheint.