Der deutsche Photovoltaikmarkt bleibt weiterhin schwach. Im Januar dieses Jahres gingen Anlagen mit einer Gesamtleistung von weniger als 123 Megawatt neu ans Netz. Der Zubau wurde vor allem vom Freiflächensegment getrieben.
Das Jahr beginnt so schwach wie das letzte Jahr endete. Dies ist die Bilanz der Photovoltaikbranche für den Monat Januar 2015. Schließlich haben die Installateure in Deutschland insgesamt nur 3.679 Anlagen aufgebaut – so wenige wie seit Jahren nicht. Auch die installierte Leistung von 122,676 Megawatt ist kein Grund zur Euphorie.
Run auf die Freifläche
Immerhin steigt die durchschnittliche Anlagengröße weiter. Doch auch dies ist für den Installateur keine positive Entwicklung. Schließlich ist diese Entwicklung nicht darauf zurückzuführen, dass die gewerblichen Eigenverbrauchsanlagen wieder stärker in den Mittelpunkt rücken. Vielmehr ist die Rallye auf die Freifläche in vollem Gange. Denn nach Paragraph 55 Absatz 3 des EEG läuft die Galgenfrist für den Bau von Solarparks in einem halben Jahr ab. Nachdem in der vergangenen Woche die Ankündigung der ersten Ausschreibung veröffentlicht wurde, endet die Förderung von Freiflächenanlagen auf der Basis der EEG-Einspeisvergütung am 1. September dieses Jahres. Zwar bekommen die Betreiber der Anlagen mit 8,7 Cent nur noch wenig Vergütung für die Kilowattstunde eingespeisten Solarstrom. Doch immerhin bekommen sie die Vergütung noch. Damit wird auch klar, weshalb mit nahezu 63 Megawatt mehr als die Hälfte der im Januar dieses Jahres ans Netz gegangenen Photovoltaikleistung auf 21 große Solarparks entfällt. Nur jede fünfte neu installierte Anlage hat eine Leistung von mehr als zehn Kilowatt.
Langsame Degression bei schwachem Zubau
Mit dem weiterhin schwachen Markt bleibt auch die Bundesregierung hinter ihrem Zubaukorridor zurück. Dieser liegt zwischen 2,4 und 2,6 Gigawatt pro Jahr. In den vergangenen Monaten wurden aber nur Anlagen mit einer Leistung von 1828,5 Megawatt installiert. Sollte der Markt weiter in dieser Größenordnung bleiben, wird auch die Einspeisevergütung in den kommenden Monaten nur noch geringfügig sinken. Die derzeitige Degression beträgt 0,25 Prozent pro Monat. Dies wird bei der jetzigen Marktlage so bleiben. (su)